Fanny
Michael ist vom Leben enttäuscht. Er ist ausgelaugt, hatte grosse Erwartungen, die sich nicht erfüllten, ist auf der Suche nach etwas, für das es sich zu leben lohnt. Er war eifrig und engagiert in seinem Job, gab sein Bestes und merkte ,«wenn man allem nachkommt, was von einem verlangt wird, wird das nicht belohnt oder gewürdigt, doch wenn man zu straucheln beginnt, stellen sich die Konsequenzen ein – die anderen schätzen einen nur, solange man tut, wofür sie einen brauchen. Sobald man tut, was man selbst braucht, verschwinden sie wie Schatten in der Dunkelheit.» So ist es auch mit seiner Kollegin Sandra, die mit ihm spielt. Sie versteht ihn nicht und ist auch keine wirkliche Freundin.
Michael fühlt sich nicht zu Hause, er spürt, dass er nicht wirklich dazugehört, weder im Job noch in der Kirche seiner Mutter und sein bester Freund Jalil ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
Der erste Abschnitt baut richtig Spannung auf. Was für ein Einstieg! Die Erwartungen sind geweckt. Ich frage mich wie kommt man zu diesem Punkt? Das man nicht mehr leben möchte, aber doch noch etwas vom Leben möchte?
Ich glaube Michael ist einfach noch neugierig und möchte herausfinden, was denn die anderen Menschen weiter leben lässt, ob es nicht doch etwas gibt wofür es sich zu leben lohnt.
Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Es bleibt nach wie vor spannend. Mit den Zeit-und Ortsangaben kommt es mir vor wie ein Film oder Drehbuch. Michael bleibt geheimnisvoll, stille Wasser sind tief. Ich bin gespannt wie es weiter geht.