Ich hatte den Juli eigentlich schon aufgegeben, weil ich aus meinem Stapel kein passendes Buch zum Thema fand. Der Hinweis von Fadenhexe auf Angelika Overath macht mich neugierig, da ich die Autorin einmal an einer Lesung erlebt hatte.
Alle Farben des Schnees (Angelika Overath)
Die Autorin ist 2007 von Tübingen nach Sent gezogen mit ihrem Mann (Germanistikprofessor in Basel) und ihrem jüngsten, damals 7jährigen Sohn.
In ihrem Tagebuch, das sie von September 2009 bis September 2010 führte, beschreibt sie in einer ruhigen Art die Landschaft, das Wettergeschehen und ihre Beobachtungen des Bergdorflebens, in das sie und ihre Familie sich problemlos eingefügt haben. Ich habe das Buch innert eines Tages gelesen. Die offene Neugier, mit der Angelika Overath auf die Menschen von Sent und ihre Sprache zugeht, hat mir sehr gut gefallen. Auch die geschichtlichen Hintergründe über die ausgewanderten Engadiner (Randulins), deren Heimweh, deren Rückkehr und die Vermischung der Sprache sind gut erfasst. Ich kenne diese Geschichten bereits sehr gut von Verwandten in Lavin. 😊