Mein erster Krimi aus der Feder von Christine Brand. Was mich gleich als erstes begeistert hat: Dass Malou Löwenbergs erster Cold-Case-Fall in Bern spielt und ich viele Schauplätze kenne!
Worum geht’s? Kommissarin Malou Löwenberg stösst auf den Fall der seit 30 Jahren vermissten Anna Forster – deren damals fünfjähriger Sohn bis heute an seinem Geburtstag Karten erhält auf denen steht «Mama liebt dich». Schon bald entdeckt Malou weitere Fälle, bei denen Mütter exakt am fünften Geburtstag ihrer Kinder spurlos verschwanden und die seither Karten erhalten. Sie beginnt zu ermitteln, doch der Mörder scheint auch sie bald im Blick zu haben.
Brand schreibt als allwissende Erzählerin überwiegend aus den Perspektiven ihrer 40-jährigen Ermittlerin, Malou, und aus der des heute 35-jährigen Dario Forster, dem Sohn von Anna. Durch die Perspektivwechsel, die sich mit den Kapiteln abwechseln, setzt sie gekonnt Cliffhanger, um die Spannung zu steigern. Ausserdem sorgen diese für Abwechslung, sodass wir förmlich durch die Geschichte fliegen. Zudem kombiniert Brand Krimi- mit Thrillerspannung und wir haben reichlich Gelegenheit zum Miträtseln, auch wenn geübte Krimi-Leser*innen die Auflösung schon etwas früher ahnen könnten als unsere Hauptfiguren. «Vermisst» überrascht uns dennoch mit einigen unvorhergesehenen Wendungen. Einzig auf das Drama in Malous Privatleben hätte ich jetzt verzichten können, aber das ist Ansichtssache. Malou selbst ist eine komplexe Hauptfigur, die mit Herzblut ihren Beruf ausübt und von der ich gerne mehr erfahren möchte.
Schnell gelesener, spannender Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, bei der ich mich schon jetzt auf die Fortsetzungen freue!