Vom Klappentext her wusste ich ja bereits, dass Karlas Schwester gestorben war, trotzdem hat es mich beim Lesen des ersten Kapitels nochmals tief getroffen. Die Trauer und wie jeder einzelne damit umgeht wird so stark aber auch so fein dargestellt. Das gefiel mir richtig gut
In New York fühlte ich mich dann etwas weniger wohl, vielleicht weil ich die Stadt und überhaupt die USA nur aus Filmen und Büchern kenne. Zudem fand ich es schade, dass Erfolg sich oft daran misst, wenn es Erfolg über der Grenze und im Speziellen in Amerika ist. Also jetzt in Büchern, das fällt mir einfach manchmal auf. Für die Geschichte betont es natürlich noch die starke Verbindung und Nähe zwischen den beiden Schwestern, die trotz der grossen Distanz bestehen bleibt. Wie nah sich die Schwestern standen, scheint mir schon sehr aussergewöhnlich, aber schön natürlich .
Beim ersten Wechsel zu Marie, kam ich immer wieder durcheinander. Ich las noch aus der Sicht von Karla und musste mir dauernd sagen, he, es ist Marie, die da erzählt. Nachher, beim nächsten Wechsel zu Karla, fiel es mir schon leichter. Vielleicht steht mir aber Karla auch ein bisschen näher.
Marie hat ihre Geheimnisse, in kleinen Schritten, nicht immer chronologisch erfahren wir langsam immer mehr davon. Das wird spannend geschildert und der Blick durch die Linse ergibt nochmals eine andere Dimension. Das gefällt mir wieder sehr gut. Marie ist im Vergleich zu Karla vom Typus her auch weniger greifbar. Karla ist geerdeter, so wirkt sie zumindest auf mich. Auf den Spuren von Maries Geheimnissen wird sie vielleicht aber noch andere Seiten an sich entdecken.
Wichtig schien mir noch, was Marie, nach ihren Worten, einmal irgendwo gelesen hatte und mit “Was für ein Bullshit” kommentierte. Nämlich, dass Bilder nie lügen würden, Worte schon. Für mich hat das etwas Wahres. Man ahnt nur, was auf den versteckten Bildern zum Vorschein kommen wird und ich bin schon ganz gespannt.