Hoi zäme, ich hoffe es geht euch allen gut und ihr seid mit dem dritten Teil auch bereits durch, sonst wartet noch mit dem Lesen dieses Textes da ich euch nicht spoilern möchte 😊
In diesem Teil erfahren wir einerseits von der Schulzeit von Sarah und Milena, die während dieser Zeit häufiger Hänseleien aufgrund des Todes ihrer Eltern erfahren mussten, andererseits auch einiges über Ben. Die Reise der beiden ging nämlich weiter nach London, Bens Heimatstadt. Dort lernt Sarah prompt seine Familie kennen und fühlt sich bald wohl. Bewegend fand ich vor allem die Aussage von Ben, dass er lieber die Bücher liest statt deren Verfilmungen zu schauen, da er sich die Charaktere beim Lesen selbst vorstellen und sich besser damit identifizieren kann. Ich persönlich habe mir bspw. ganz Hogwarts und die Personen aus Harry Potter ganz anders vorgestellt als das Setting und die Schauspieler aus den Filmen - jedoch niemals aus der Perspektive der Hautfarbe, was ich schon recht heavy finde, wenn ich so darüber nachdenke.
Ansonsten ist mir Ben ein bisschen zu feinfühlig, zu verständnisvoll, zu liebevoll, zu aufmerksam, … etc. als das ich seine Figur richtig ernst nehmen kann in Bezug auf die super kurze Zeit, in der sich die beiden kennen. Zumal Sarah es anderen Menschen ja nicht unbedingt leicht macht, gleich einen Draht oder Verbindung zu ihr aufzubauen. Auch ist Sarah mir zu oft in der Opferrolle (tote Eltern, Mobbing in der Schule, Freund hat sie betrogen und verlassen, Amalia ist verstorben, ihre sozialen Defizite, Leute die sie bevormunden etc. etc.) und nun kommt Ben in ihr Leben und sie kann plötzlich Nähe aufbauen, vertrauen und sich auf ein Abenteuer einlassen. Der “Retter” sozusagen oder endlich die Person, welche sie vollumfänglich so nimmt wie sie ist.
Dass nun wie ein Geistesblitz klar ist, dass Amalia mit Chiffriercodes Informationen verschlüsselt haben könnte, finde ich auch etwas unglaubwürdig; so haben Sarah und sie doch offenbar (das erfährt man durch eine Rückblende) sehr oft so “kommuniziert” und es sei ach so typisch für Amalia gewesen, dass es mir nun etwas schwer fällt zu glauben, dass Sarah erst jetzt darauf kommt.
Ansonsten hat Elisabeth Beer wohl eine Schwäche für London; diese Kapitel gleichen einem Stadtführer, was mich jetzt nicht gestört hat oder so jedoch schmunzle ich, dass sie dabei so detailliert vorgeht und bei der eigentlichen Suche nach der Tabula Peutingeriana oberflächlich und knapp bleibt.
Das Verhältnis mit ihrer Schwester hat sich in den letzten Jahren sehr geändert, ein Störfaktor scheint auch dieser Thomas zu sein und die beiden kommunizieren immer wieder aneinander vorbei und werden dann verbal verletzend - ich würde es ihnen von Herzen gönnen, wenn sich die beiden wieder annähern würden.
Nun bin ich gespannt auf eure Reviews und Eindrücke.