Schoma Wow, du hast ja selbst einen halben Roman geschrieben 😉
Ich muss mir erst etwas Zeit nehmen, damit ich auf alle deine Punkte eingehen kann. Hier einfach mal ein paar Anmerkungen, welche mir beim Lesen deines Beitrags durch den Kopf gingen.
Das mit dem Fokus (z.B. auf die Daten-Beschaffungs-Aufgabe) lässt sich damit erklären/rechtfertigen, dass es sich um einen Ich-Erzähler handelt. Somit ist irgendwie gegeben, dass Szenen, bei welchen Ross nicht von der Partie ist, nur zusammengefasst widergegeben werden. Ross war ja nicht dabei und wir als Leser erfahren die Dinge aus ihrer Perspektive. Obwohl mehr Einsicht in diese Szenen wünschenswert gewesen wären, kann ich mich aufgrund des Ich-Erzählers damit abfinden und finde es nicht wirklich schlimm.
Ich bin überzeugt, dass es einen weiteren Teil geben wird. Es sind, wie du erwähnt hast, zu viele lose Enden. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Autounfall und auch die Sache mit Yeriel aufgeklärt werden. Auch hier, Ross hatte noch keine Gelegenheit dazu, diesen Dingen nachzugehen und der Leser weiss mehr oder weniger nur, was Ross weiss. Sie selbst ist im Unklaren darüber und somit auch wir.
Die Szene mit Noelia und dem Foto der Mutter habe ich so verstanden, dass Noelia die Frau gesehen hat. Diese sich aber nicht als Mutter von Ross, sondern als Angestellte ausgegeben hat. Es ist zwar Ross’ Mutter aber sie hat sich eingeschlichen um einen Keil zwischen die beiden Mädchen zu treiben. Der Grund wird wohl bei ihrem eigenen Gambit liegen. Irgendetwas ist zwischen Noelias Vater und Ross’ Mutter vorgefallen. Mir ist sogar der Gedanken durch den Kopf, dass er womöglich Ross’ Vater sein könnte…
Alles Stoff für den zweiten Teil.
Die Schlussszene war in der Tat ziemlich absurd. Devroes Motiv Rache an Ross’ Mutter zu nehmen, erschliesst sich mir nicht. War sein Vater auch Ross’ Vater? Hat er die Familie für Ross’ Mutter verlassen wollen? Irgendeinen Grund muss es ja geben, dass Devroe einen Hass auf die Mutter von Ross hat.
Bei Kinder und Jugenbücher bin ich immer etwas hin- und hergerissen. Ich verzeihe einiges, da ja Kinder oder eben Jugendliche das Zielpublikum sind und diese sich nicht die gleichen Fragen stellen wie Erwachsene. Respektive für sie sind andere Dinge wichtiger. Auf der anderen Seite kann ich es bspw. gar nicht ausstehen, wenn in solchen Büchern Sachverhalte falsch dargestellt werden. Kinder orientieren sich an dem was sie lesen und dann sollte es kein falsches Wissen vermitteln.
“Traue niemandem” ist sicher nicht das Lebensmotte, welches ich meinen Kindern vermitteln möchte. Doch ich bin mir nicht sicher ob Jugendliche sich ein solches Buch auf diese Art zu Herzen nehmen oder einfach nur als Unterhaltung ansehen.