Normalerweise lese ich Bücher in einem Zug und hier bei diesem, habe ich mich tatsächlich an die Daten der Leserunde gehalten. Einerseits war es wieder einmal schön, ein Buch über längere Zeit an meiner Seite zu haben, aber ich denke auch, dass es mich teilweise etwas zu sehr aus dem Flow rausnahm. Regan und Aldo sind schwer zu greifen und einmal in der Geschichte drin, wäre es wohl besser gewesen, auch drin zu bleiben.
Teil 3 und 4 mochte ich, aber die letzten beide Teile gaben mir nicht mehr sehr viel. auch das Ende war nicht so meins. Ich mochte zwar die hypothetische Überlegung, mit dem um die Ecke biegen, aber dennoch war es das klassische, völlig nicht zum Buch passenden, Ende: Das Paar ist zusammen, kurz vor Schluss trennt sich das Paar, oh sie kommen auf den letzten fünf Seiten doch wieder zusammen. Es passte für mich nicht in die sonstige Kunstform des Buches.
Dennoch mochte ich das Buch. Ich mochte, dass es mich herausforderte und mir widerspiegelte, wie unterschiedlich jeder Mensch ist. Es war höchst interessant sich zu überlegen, was als Norm gilt und wie bestimmte Konstrukte als Gegeben angenommen werden. Bei ‚Gesund‘ finde ich den Rahmen etwas schwieriger, aber dennoch eine gute Gelegenheit eigene Annahmen zu überdenken.
Die Liebesgeschichte stand für mich nicht per se im Vordergrund, auch wenn es natürlich die Essenz des Buches ist. Für mich war es viel eher eine Geschichte über zwei Menschen, die nicht nach den gesellschaftlichen Konventionen agieren und wie sie ihren Weg finden, ihre Identität bilden.
Auch wenn ich zugeben muss, dass ich ein wenig froh bin, dass Buch beendet zu haben, freue ich mich darüber, es gelesen zu haben. 🙂