DrQuinzel Nun bin ich mit dem Buch, das ich insgesamt sehr spannend fand, durch. Und muss sagen, dass ich etwas enttäuscht bin: den Ausgang fand ich einigermassen schwach!
Dabei war der Beschrieb von Hels Verhaftung grossartig; ich musste Seite 289 zweimal lesen, um zu verstehen, dass eben nicht Jack über den Picadilly Circus geht, sondern ihre Schwester.
Andere Rätsel lösten sich im Verlauf des Buches. Z.B. die Untertitel der einzelnen Kapitel („Minus 8…“) als Countdown zum Zero-Day-Exploit. Ebenfalls wurde eine für mich störende Wieherholung („mir ist übel“, „ich könnte kotzen“) durch die Schwangerschaft Jacks erklärt.
Nicht geklärt hat sich der Hinweis auf ein noch zu führendes Telefonat auf Seite 218. War damit wirklich Jeff gemeint? Ist für mich nicht stimmig. Auch der Einbruch bei Cole war für mich übertrieben. Die virale Entlarvung (Seite 337) hätte meines Erachtens ausgereicht.
Anderseits vermisste ich eine vertiefte Charakteranalyse nicht. Das ist für mich der Unterschied zwischen einem Thriller und einem Roman.
Und die Handlung muss auch nicht immer zu 100% der Realität entsprechen; wir bewegen uns ja im Bereich „Fiction“. Wobei ich der Szene bei den Sunsmile Versicherungen durchaus etwas abgewinnen kann: leider ist ja genau der Faktor Mensch die Schwachstelle in der Verhinderung von Cyber Crime…
Fazit: ein durchaus lesens- und empfehlenswertes Buch. Mein Favorit bleibt dennoch Ruth Wares „Das Chalet“!