Ich fand es sehr spannend, Eure Leseeindrücke zu lesen und genau wie @Bernerin beschrieben hat, ist sehr vieles zusammengefasst. Wie einige von Euch schon gesagt haben, hätten sie das Buch nie alleine gelesen und mir geht es genauso.
Bernerin Irgendwie hat mich das Buch absolut nicht angesprochen und doch hat es mich nicht losgelassen.
Genau so ist es mir auch ergangen, ich fand diesen letzten Abschnitt jedoch am besten, einfach weil auch viel passiert ist.
Ich glaube, ich habe mich da und dort auch in Nora wiedergesehen - gerade was das Weggeben der Kleidung betrifft. Ich habe da auch etwas länger dafür gebraucht und das sogar in zwei Schritten getan - geliebte Kleidungsstücke mit vielen Erinnerungen daran habe ich behalten und erst weggegeben, als ich umgezogen bin und keinen Platz mehr hatte (vielleicht hätte ich sie, wenn ich Platz gehabt hätte, noch länger behalten). Von daher kann ich verstehen, wenn man damit nicht konfrontiert werden möchte.
Irgendwo war klar beschrieben, dass Maurice Tod nun so und so viele Jahre her ist und da war ich im ersten Moment überrascht - ich dachte, der Tod war näher. Ich habe nicht wahrgenommen, dass so viel Zeit vergangen ist, mit Zeitangaben war der Autor ja sowieso sparsam, ich fühlte mich immer etwas in der Schwebe - vielleicht auch so gewollt, da Trauer meiner Meinung nach keinen begrenzten Zeitraum hat.
Diese Erscheinung möchte ich noch erwähnen, denn ich habe die für “wahr” gehalten. Und im Endeffekt hat mich Josies Bemerkung
usum56 Er hat gar nichts gesagt, Nora.
ziemlich erstaunt. Diese vehemente Abstreitung hat mir neue Nahrung gegeben dafür, dass eben mit Donal bei Josie irgendwas passiert ist, was ihm nicht gut getan hat. Vielleicht weiss er irgendwie um das Geheimnis von Conor (was auch immer das dann ist) und das hat das Stottern ausgelöst. Andererseits hast Du es auch schön beschrieben @usum56 , dass Josie Nora damit auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hat und sie auch ein Stückweit mit der Trauer abschliessen konnte. Denn sonst wäre diese ja irgendwie noch weitergegangen. Und ja, die Briefe als “Akzeptieren” von Maurice Tod - auch für mich sehr nachvollziehbar. Dieses sich neu finden (ein bisschen ausbrechen), sich auf etwas Neues einlassen (Musik für sich entdecken), Donal loslassen (ihn im Internat lassen), die Änderungen im Haus - alles Dinge, die den Weg bereiten für ein “wieder normales” Leben.
Also alles in allem wie auch schon erwähnt ein interessante Geschichte, die ich alleine wohl nicht gelesen hätte, aber deren Austausch hier ich sehr spannend fand. Lieben Dank für Euren Austausch und @Hortensia13 fürs Organisieren.