Basierend auf einer wahren Geschichte - die übrigens einige Parallelen zu Bonnie and Clyde enthält - erzählt Alex Capus die Geschichte um Waldemar Sandweg und Kurt Velte, zwei junge, eng befreundete Männer.
Die Geschichte handelt anfangs der 1930er Jahre und nimmt ihren Anfang in Deutschland. Aus Gewissensgründen will Waldemar nicht in die Partei und sich nicht der nationalsozialistischen Gesinnung unterordnen. Als einzigen Ausweg sieht er die Flucht und er macht sich zusammen mit seinem Freund davon. Sie haben kein Geld und verüben einen Banküberfall, der mit tödlichem Ausgang endet. Weiter auf der Flucht gelangen sie über verschiedene Stationen nach Basel. Sie verüben weitere Überfälle und erschiessen zwischenzeitlich kaltblütig, wer sich ihnen in den Weg stellt. Ihre Erscheinung ist freundlich, gepflegt und niemand würde hinter den netten jungen Menschen Verbrecher vermuten. So gewinnen sie auch ein gewisses Vertrauen zweier ebenfalls befreundeten junger Frauen, die ein paarmal mit ihnen auf einen Spaziergang gehen. Zum Stellen der jungen Männer trägt eine der jungen Frauen(Dorly) einen massgeblichen Teil bei. Für die andere junge Frau (Marie) ist der künftige Ehemann (Ernst) bereits festgelegt. Die Begeisterung füreinander ist gelinde gesagt klein. Ein wenig hat sie sich wohl in einen der beiden deutschen Männer verguckt.
In der Handlung nimmt auch die Jagd nach den beiden jungen Mördern Platz. Die Aufruhr im Volk ist beachtenswert.
Alex Capus zieht die Geschichte geschickt auf - der Enkel von Marie und Ernst, Max, erzählt und immer wieder kommen auch die anderen Protagonisten zu Wort. Sehr facettenreich schildert er das Geschehen, die Hintergründe und schneidet viele Themen an. Die Fesseln der Normen, die Schwierigkeit, diese zu durchbrechen und trotzdem integer und authentisch zu bleiben. Man kommt nicht umhin, sich Gedanken zu machen über Gesellschaft, Recht, ohne dass man in eine bestimmte Richtung gedrängt wird.
Es war keine einfache Lektüre, es ist beklemmend, aber gut zu lesen.
Vermisst habe ich Angaben zur ursprünglichen, realen Begebenheit.
Ein kleines, schnell gelesenes, nicht einfaches und gutes Buch.