Hallo zusammen
Ich verkünde euch stolz: Ich habe wieder aufgeholt. :-) So kann ich nun mit euch in dem 4. und damit (vorläufig) letzten Band eintauchen.
Ich habe die Bücher vorher noch nie gelesen. Und der Schluss des 3. Bands war für mich schon sowas wie ein Cliffhanger. Der 3. Band fand ich sehr spannend, wenn auch ein bisschen langatmig und teilweise etwas aus der Luft gegriffen. Auch ich empfand das 3. Buch als sehr düster. Ich weiss nicht so recht, ob ich das mit 11 Jahren ausgehalten hätte. Vom Stil her erinnert es mich an den letzten Band von Harry Potter, welchen ich mit 18 Jahren gelesen habe (Harry war immer gleich alt wie ich). Auch da habe ich gefunden, dass dies gerade das richtige Alter ist für soviel Tod und Gefahren, aber vor allem auch Bosheit. Ich habe auch nachgegoogelt, ob die Autorinnen voneinander hätten abschreiben können. Denn - die Enden sind so was von ähnlich ,,Und alles war gut" vs. ,,Alles war gut". Da die Romane imselben Jahr erschienen sind, ist das schwierig zu beurteilen. Was denkt ihr? Ist das Zufall?
Der merkwürdigste Charakter war für mich Jacopo. Die ganzen Teile erinnerte er mich etwas an Joffrey Baratheon von Game of Thrones. So hübsch, aber so rachsüchtig und böse. Den Wandel, den er durchgemacht hat, war für mich nicht nachvollziehbar und ehrlich gesagt, etwas aus der Luft gegriffen. Enttäuscht war ich auch vom Tod des Natternkopfes. Über alle Bände ist das das Ziel Nr. 1 und schlussendlich dauert es gefühlt eine halbe Seite und wusch ist er weg.
Auch schade fand ich, dass gewisse Charaktere auf der Strecke blieben. Bestes Beispiel dafür ist für mich Darius. Nur die besten Vorleser können sich selber in eine Buchwelt transferrieren, der stotternde Darius schafft das im ersten Mal (?). Ausserdem hat ihn die Autorin extra mitgenommen, nur um ihn dann auf der Strecke zu lassen. Wo ist er jetzt? Was macht er jetzt? Für mich glaubwürdiger wäre gewesen, wenn er in unserer Welt geblieben wäre. So hätte er wenigstens in Ruhe weiterleben können und die Autorin hätte sich ihm wirklich nicht mehr zu widmen brauchen. Auch die Aussage von Fenoglio, dass nur Meggie vorlesen könne, finde ich störend, da ja dann Darius eigentlich ein besserer Vorleser als Orpheus wäre (der hat sich ja nicht selber in die Tintenwelt lesen können).
Zum Vorlesen noch kurz: Fenoglio hat Meggie im Zusammenhang mit dem Riesen noch gesagt, dass man bei ihr die kindliche Fantasie spüre. Ich fand es schade und auch etwas verwirrend, dass dieses Thema sonst nirgends aufgegriffen wurde.
Tintentod hat mich zwar gepackt, am Ende aber etwas enttäuscht. Während ich bei Harry Potter oder beim Bernstein-Teleskop mit den Protagonisten bis zum Schluss mitfiebert habe und die Bücherreihen mehrfach durchgelesen habe, war es hier so: ah ok, es ist jetzt fertig. Ich bin nicht sicher, ob ich die Trilogie nochmals lese. Stand heute: Teil 1 und 2 ja, Teil 3 wohl eher nicht.
Ich bin jetzt wirklich sehr auf Teil 4 gespannt, zumal der einige Zeit nach dem 3. Teil erschienen ist. Das Interview mit Cornelia Funke ganz hinten im 4. Band habe ich gestern noch gelesen und bin jetzt ganz kribbelig auf den letzten Teil.