Endlich kann ich auch noch was sagen. Mein Mac hat mich eine Woche im Stich gelassen. Jetzt bin ich aber wieder an der Tastatur und kann noch meine kurze Meinung mitteilen zum dritten Teil und natürlich dann noch eine Rezi schreiben diese Tage.
Ich weiss nicht so recht, das Buch hat mir gesamtheitlich nicht ganz so gut gefallen, dafür stellenweise sehr. Ich denke, nachdem ich schon ein paar Tik Tok etc Hypes an mich rangelassen habe, fällt mir auf, dass die Bücher nicht so doll sind wie versprochen. Was heisst schon versprochen……ich denke Social Media ist in aller Regel mal eine Werbeplattform. Und was nicht so doll ist, muss man halt auch umso mehr bewerben. Sonst kann ich mir das nicht erklären. Vielleicht bin ich aber einfach nicht so der Hardcore Liebesromane-Leser. Das muss ich zugeben. Ich kann mir vorstellen, dass man dieses Buch in einer gewissen Altersklasse sehr gut findet. Mir war es einfach oft zu oberflächlich, trotz der vielen guten Vergleichszitate, die das Buch mit sich bringt.
Das Video muss ich mir noch anschauen, dazu bin ich noch nicht gekommen wegen meines PC Debakels. 😕
Ein Aspekt war mir etwas suspekt. Frank ist ja mal ziemlich besoffen und jedoch total in der Lage, noch ein gutes, konstruktives Gespräch zu führen. Ich habe Erfahrung mit dem Typus Spiegeltrinker. Die sind immer dicht, aber nicht so, dass es jemand von “ausserhalb” auffallen würde. Aus meiner Erfahrung ist auch mit diesem Typus nicht gut reden und schon gar nicht konstruktiv. Es sind immer die anderen Schuld und ein Problem mit Alkohol hat man ja schon mal gar nicht. Und wenn einer noch hackedichter ist, geht ja eh nix mehr. Dann gibt höchstens noch Schläge. Das hat mich etwas irritiert in diesem Buch, obwohl Mellors mit Alkohol eigene Erfahrung hat, aber als Betroffene kennt sie vielleicht nicht die Seite der anderen, die es ertragen müssen.
Das nicht klar ersichtliche Happy End ist mal was anderes. Es muss ja nicht alles immer heile Welt sein. Ausserdem entspricht dies eher der Realität. Irgendwie ist man versucht zu sagen: “Ich hab’s ja gesagt, das kommt nicht gut!” Aber das Gefühl hat man bei diesem Buch ja fast zwangsläufig von Anfang an. Wenn eine Beziehung wie bei Frank und Cleo so beginnt, liegt viel Projektionsflächenpotential vor und wenig Tiefe und Stabilität.
Spannend fand ich verschiedenen Charaktere und deren Sicht auf das Leben und den jeweils anderen. Wenn ich eines von diesem Roman mitnehmen würde, dann, dass man am Ende doch immer allein ist. Und das Glück nicht im anderen findet, sondern mit dem anderen.
Ich bedanke mich nochmals für das Verständnis, dass es manchmal etwas länger gedauert hat bei mir. Ich hoffe, ich bin bald wieder besser zwäg und kann wieder etwas mehr Vollgas im Rahmen meiner Möglichkeiten geben.
Es hat mir Spass gemacht, Eure Kommentare und Einsichten zu lesen und freue mich, Euch wieder in einer anderen Leserunde zu treffen oder vielleicht beim Wichteln 2023?
LG, Virginia