Schoma Es war/ist spannend, was heraus kommt, wenn man gemeinsam über das nachdenkt, was Schreiber schreibt - und wenn man es auf dem Hintergrund des eigenen Lebens und Erlebens, der eigenen Erfahrung spiegelt.
Das hast du sehr schön ausgedrückt, Schoma! Nun noch ein persönlicher ‘Nachgang’ um auch Flaka “ins Boot zu holen”.
@FlakiM (aber natürlich auch an alle): Für mich ist der Autor keineswegs allein, auch wenn ich seine Sehnsucht nach einer Bindung nachvollziehen kann und er sich von deren Vorstellung verabschiedet - er beschreibt dies auf Seite 92. (Jedoch, da kann durchaus noch jemand kommen, er blickt ja nicht am Ende seines Lebens darauf zurück…!)
Er ist nicht allein! Wenn man mit Freunden, wie es bei ihm Sylvia und deren Mann und all die anderen, die im Buch vorkommen, gesegnet ist, frage ich mich, was es mit dem ‘Lamentieren’ über die Bedeutung der Freundschaft(en) - ab Seite 43 - auf sich hat…
Das Buch hat durchaus immer wieder Anschauungen, denen ich zustimmen kann. Vor allem, was er an all den Aussagen und Zitate von auf dem Gebiet der Philosophie Forschenden und Autoren/Autorinnen zusammengetragen hat. Nur ein paar wenige Beispiele:
Freundschaften gehören dieser Tage zu unseren “Praktiken der Selbstreparatur”. (…) Die Soziologin Sasha Roseneil auf S. 19
Ich führe einfach keinen Dialog mehr. (…) Ich gehöre keinem Repertoire an , habe keinerlei Zufluchtsort. Der Philosoph und Schriftsteller Roland Barthes auf S. 31
Dann die Betrachtungen über die Menschen im Beau Séjour und was es mit dem Status der Freundlichkeit auf sich hat (S. 35 - 38).
Ich lasse dich, ich will es so sei die schönste und unvermeidlichste aller Liebeserklärungen. Der Philosoph Jaques Derrida, S. 54
Und dann sind ja auch diese ‘Statements’ von ihm: Ich geniesse es, meinen jahreszeitlich wechselnden Tagesrhythmen nachzugehen und niemanden Rechenschaft darüber ablegen zu müssen. Natürlich unternehme ich gerne etwas mit den Menschen in meinem Leben. Aber ich finde es eben auch schöne, allein zu sein. !!, S. 59
…auch die vielen anderen sozialen Bindungen im Leben sind in der Lage, unser Bedürfnis nach Nähe zu stillen. !, S. 61
Etc., Etc., durch das ganze Buch (Büchlein 😉 - zum Glück😅😇).
Abschliessend gesagt - ich kann nur darauf hinweisen, es würde wohl zu weit führen, eine umfassende Bewertung hier abzugeben: Für mich sind die persönlichen und gesellschaftskritischen Beobachtungen von Cordula Reimann in ihrem Das Alleinsein-Einsamkeit-Paradox (2020, ISBN 9783751994514) aufschlussreicher und erklärender betreffend dem Verständnis von Alleinsein.
Herzliche Grüsse an alle! Hape