Puh, mir fällt es schwer, die Geschichte zu lesen. Vielleicht gerade deshalb, weil über alles sinniert und vieles lang und breit erklärt wird, was mich nur teilweise interessiert. Da habe ich mir jetzt vorgenommen, den Stil, den @Woelkchen beschrieben hat, zu “fühlen” und mich damit vielleicht mehr in die Geschichte einzulassen.
Für mich spielt die Geschichte klar im Jetzt, da Youtube existiert. Habe versucht, Sals Alter einzuschätzen, gerade weil sie sehr viel weiss. Ich kam auf 15, laut Klappentext ist sie 13 - wahrhaftig kein Alter für das, was sie da alles tut. Aber angesichts der Umstände kann ich es ihr nachempfinden, dass sie nach einem Ausweg sucht.
Was ich schön fand, war ganz am Anfang dieses “Uhrzeit instinktiv wissen”. Auch ich weiss das immer, wenn ich morgens im Bett liege und aufwache, da empfand ich eine kurze Verbundenheit. Danach aber eher wieder Kälte und ein Stückweit Gleichgültigkeit? “Ich hatte noch nie eins getötet. Und auch sonst nichts, ausser Robert.” Boom … in einem Nebensatz steht da ein Mord von einer 13-Jährigen. Heftig.
Als die Rede von Schnee war, dacht ich mir, okay … was hat sie überlegt? Es wird kalt, wie wollen die beiden dieser Kälte trotzen? Aber offenbar hat es dann, wie im nächsten Kapitel erklärt wird, einen Sinn - so sind im Winter weniger Menschen unterwegs und sie wohl dann schwerer zu finden. Es hatte für mich viele Sätze, die für sich etwas eigensinnig waren (auch der oben zitierte Satz), der dann aber später aufgelöst und näher erklärt wird, was mir gefallen hat.
Worüber ich noch ein wenig nachgedacht habe, sie scheint ja vieles aus dem Internet zu haben. Woher kann sie unterscheiden, was stimmt und was nicht stimmt? Es gibt ja bekanntlich sehr viel “Mist” im grossen World Wide Web.
Und zu guter Letzt möchte ich Echo Mountain erwähnen. Für mich hat es extrem viele Parallelen, dieses in der Wildnis überleben müssen, für andere sorgen und auch der Klappentext von Sal spricht von Hexen - die gibt es in Echo Mountain auch … und daher kann ich mich mit der Geschichte glaube ich auch nicht so anfreunden, weil Echo Mountain einfach unglaublich poetisch, schön und flüssig daherkommt, was Sal weniger gelingt.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht, aber ich glaube, würde ich es nicht mit Euch lesen, wäre es ein Buch, das ich nun zur Seite legen würde.