Der Roman erzählt von der leidenschaftlichen Liebesbeziehung zwischen Lady Chatterley (Connie), verheiratet mit dem wegen einer Kriegsverletzung gelähmten und impotenten Sir Clifford, und dem Wildhüter Mellors.
Connie wurde liberal erzogen und ist gebildet. Ihr Ehemann Sir Clifford, frustriert über seine körperliche Behinderung, widmet sich der Schriftstellerei, die er ausschweifend mit seiner Frau diskutiert. Mallors ist ein Arbeiter, ein Macher und unterscheidet sich so erheblich vom kopflastigen Sir Clifford.
Ich habe ambivalente Gefühle für diese Geschichte. Einerseits kann ich den Verlauf der Geschehnisse nachvollziehen und verstehe, warum passiert was passiert: Der Frust und die schlechte Laune von Sir Clifford; die Gründe, warum Connie sich zum Wildhüter hingezogen fühlt. Andererseits zieht sich die Geschichte doch ziemlich in die Länge. Die Schilderungen der landschaftlichen Ödnis Mittelenglands, wo der Roman spielt, wollen kein Ende nehmen. Die Darstellung der tristen Zustände, in denen die Bergbauleute lebten, und die Diskussionen um die damalige gesellschaftspolitische Situation sind interessant, aber für meinen Geschmack zu ausführlich. Mellors tritt manchmal sehr grob und unwirsch auf, was ihn nicht gerade anziehend wirken lässt. Und auf dieselbe Weise werden auch die sexuellen Details beschrieben, die ich als ziemlich unromantisch und vulgär empfinde.
Fazit: Vielleicht bin ich mit falschen Erwartungen an das Werk herangegangen. Es ist nicht top, aber auch kein Flop. Die neutrale Bewertung mit 3 Sternen widerspiegelt mein zwiespältiges Empfinden für den Roman.