Ich habe heute mein drittes Dezember Buch gelesen: ‘Koala’ von Lukas Bärfuss. Schon lange wollte ich einen Roman des Schweizer Autors lesen, die Dezember Challenge war eine gute Möglichkeit, dies endlich in Angriff zu nehmen.
In seinem Roman verarbeitet Bärfuss den Selbstmord seines Bruders, mit dem er sehr wenig Kontakt oder Gemeinsamkeiten hatte. Am Anfang steht die Frage, warum sich sein Bruder umgebracht hat. Koala war der Pfadiname seines Bruders, der nie Ehrgeiz gezeigt hatte in seinem Leben und die Faulheit sieht Bärfuss sowohl bei seinem Bruder als auch beim Koala, der Bruder kam nie aus der Geburtsstadt raus, wie das Habitat des Koalas auf den Eukalyptus-Baum beschränkt ist. Es folgt dann ein historischer Einschub mit der Besiedlung Australiens und somit auch der Entdeckung des Koalas, immer au& die schrecklichen Tatsachen hinweisend wie Einrichtung von englischen Straflagern, Umgang mit den Eingeborenen. Es gibt weitere Parallelen zwischen Koala und seinem Bruder, die dieser historische Einschub aufzeigt. Am Ende kommt Bärfuss zum Schluss, dass man nicht die Frage stellen muss, warum sich sein Bruder umgebracht hat, sondern warum wir noch leben. Sehr schön geschrieben, zuweilen in sehr langen komplexen dann wieder in kurzen, prägnanten Sätzen.