Maggie Shipstead hat das wahre Leben von Marian Graves als Vorlage für den Roman „Kreiseziehen“ verwendet. Und natürlich nicht nur die Fakten nacherzählt, sondern eine eigene Geschichte entwickelt. Das ist der Autorin sehr überzeugend gelungen und die Erzählung hallt auch nach dem letzten Punkt weiter.
Marian Graves, ist eine Frau die als Lebenstraum unbedingt fliegen wollte und dieses Ziel gegen alle Widerstände durchsetzte. Ihre Geschichte ist interessant und lässt die Leser und Leserinnen nicht kalt. Der Bogen wird insgesamt sehr breit gespannt: Es geht inhaltlich um eine toxische Beziehung, um Alkoholschmuggel während der Prohibition, um Krieg, um Kunst, um Homosexualität und aber auch um Liebe. Wenn es nur ein Buch übers Fliegen wäre, wäre es langweilig, so aber eröffnet sich ein breiter, spannender Kosmos.
Aus meiner Sicht hätte auf die parallel erzählte Story der Schauspielerin Hadley, die als Hauptakteurin in einem Film über Marian Graves mitwirkt, verzichtet werden können. Die Einschübe über sie stören den Lesefluss und sind im Roman nicht relevant.
Insgesamt hat mich das Buch und der Schreibstil von Maggie Shipstead gefesselt. „Kreiseziehen“ ist ein spannender, anspruchsvoller Roman.