Im Klappentext wird die Begegnung mit Sitting Bull hervorgehoben. Nach kurzer Internet-Recherche erfährt man, dass sich Susanna zu Lebzeiten stark für die Ureinwohner Nordamerikas und deren Rechte eingesetzt hat. Dies kommt für mich im Buch viel zu wenig stark zur Geltung. Die kurze Zeit, die sie mit Sohn Christie im Reservat verbringt scheint mehr eine Vergnügungsreise zu sein als ein Engagement. Ich bin nach wie vor ein grosser Fan vom nüchternen Schreibstil von Alex Capus. Auch finde ich offene Enden spannend, ich kann dann meist Tagelang nichts anderes machen, als Hirngespinsten nachzuhängen, wie es weitergehen könnte. Aber beim Werk „Susanna“ finde ich den Schluss leider nicht gelungen. Ich bin derzeit unschlüssig, ob ich mir den Film „Woman Walks Ahead“ über Susanna ansehen soll oder nicht.
Was mich bei „Susanna“ stutzen liess, ist dass der Autor immer wieder auf den Frust zurückkommt, dass nach einem Menschenleben nicht viel von ihm zurückbleibt. Ich weiss nicht, ob er das im Buch vermitteln wollte oder ob da eigene Bedenken mitschwingen. Gerade als Autor von so vielen wunderbaren Werken mit so viel Tiefgang, muss er sich, meiner Meinung nach, um sein Andenken keine Sorgen machen.
Ich finde „Susanna“ eine sehr bildliche Geschichte, die mich entschleunigt hat und mir wieder einiges beigebracht hat. Ich werde das Buch auch gerne noch ein zweites Mal lesen und es weiter empfehlen.