Eigentlich ist die Bündner ErmittlerinGuikia de Medici in den wohllverdienten Ferien. In ihrer Berghütte im Hochtal Sapün versucht sie zudem, ihre grosse Liebe Ekki zu vergessen. Da taucht plötzlich hinter ihrer Hütte eine völlig verwirrte Frau auf mit einem blutigen Messer in der Hand.
Der Fall ist so bizarr, dass sich zunächst niemand einen Reim darauf machen kann. Die aufgefundene Frau leidet an einem völligen Gedächtnisverlust. Ist sie Opfer? Ist sie Täterin? Dann wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Das Blut am Messer ist nicht das ihre.
Philipp Gurt weiss seine Leser zu fesseln und besticht durch die grandiosen Beschreibungen der Bündner Landschaft. Seine Charaktere zeichnet er dicht und plastisch - Personen quasi zum Anfassen.
Im vorliegenden Buch ist die Geschichte sehr komplex und vielschichtig. Es gibt zwei Handlungsstränge - einen Mord an einer jungen Frau 1984 Im Grenzeck der Kantone Schwyz, St. Gallen und Glarus. Eine weitere junge Frau konnte dem Täter entfliehen. Rasch findet die eingesetzte Sonderkommission den mutmasslichen Täter, der 30 Jahre lang eingesperrt bleibt. In der Gegenwart nun der Mord an einer jungen Frau im Hochtal von Sapün.
Wo ist da der Zusammenhang? Die Leser fiebern mit und entwickeln, ohne sich zunächst dessen bewusst zu sein, sogar ein Mitgefühl mit dem 1984 verurteilten Mörder, Hans Landolt, der geistig eher einem verwirrten Kind zu gleichen scheint. Fragen über Fragen. Da braucht es schon Konzentration, um den Überblick zu behalten. Gurt hält jedoch die Handlungsfäden sicher in der Hand, verknüpft sie, schickt seine Leser in die Irre und fängt sie wieder ein.
Eine hochspannende Lektüre bis zum Schluss! Und eine Reise ins Bündnerland für alle, die die Graunbünden lieben.