Fanny
Hallo Zusammen
Meine Eindrücke und Gedanken zum ersten Teil.
Wie ich bereits erwähnt habe, hat der Prolog sofort meine Leselust geweckt. Er ist sehr spannend geschrieben und hat mich ermuntert weiterzulesen. Das erst Kapital war jedoch etwas schwerer zum Lesen aufgrund der vielen Indischen Wörter. Es ist schade, dass es am Anfang oder am Ende keine kurze Erklärung zu den Wörtern gibt, so muss man sie erst einmal im Internet nachschlagen. Mit der Zeit nehmen die Indischen Wörter ab und man gewöhnt sich an die ungewohnten Namen.
Mir gefällt der Schreibstil der Autorin. Sie schreibt sehr lebhaft, sodass man in die Geschichte eintauchen kann. Sie beschreibt Jaipur sehr gut. Ich konnte mich sofort wieder in die Zeit zurück versetzten während derer ich in Jaipur unterwegs gewesen bin. Mir gefallen besonders die Beschreibungen zu ihren Hennakünsten und die Erläuterungen zu der entsprechenden Bedeutung hinter den Zeichen. Zudem finde ich, dass Lakshmis Vergangenheit puzzelartig in die Geschichte eingebaut wird. Der Übergang zwischen Gegenwart und Vergangenheit ist fliessend gestalted, so dass der Leser den Faden verliert. Man erfährt immer ein bisschen mehr über Lakshmi. Ihr Charakter und Lebensgeschichte wird nach und nach vorgestellt, alles zu seiner Zeit. Ich schätze es, dass die Ausflüge in die Vergangenheit immer einen Bezug zum bereits Erzählten in der Gegenwart haben.
Lakshmi erscheint mir persönlich als eine starke Frau, die sich gegen die Ideale der indischen Gesellschaft auflehnt und als emanzipierte Frau ihr eigenen Weg geht. Ich finde die Geschichte zeigt, wie unabhängig Lakshmi mit der Zeit geworden ist. Sie ist jedoch nicht vollständig unabhängig. Die Vorfall mit Parvati und Radha an der Weihnachtsfeier zeigte, dass Laskhmis Geschäftstätigkeit und die damit erreichte finanzielle Unabhängigkeit an einem feinen Faden hängt. Sie ist angewiesen auf die Güte und einem guten Verhältnis zu Parvati, denn aufgrund ihres Einflusses in der Gesellschaft in Jaipur scheint sie, Einfluss auf den Erfolg von Lakshmi zu haben.
Aus diesem Grund erscheint mir, die besondere Beziehung zwischen Laskshmi und Parvati Ehemann Samir eine gefährliche Beziehung zu sein. Ich bin gespannt, wie sich deren Beziehung im Verlauf des Buches verändert. Werden Sie eine Grenze überschreiten?
Die Einführung von Sheela fande ich persönlich etwas abrupt. Ich verstand nicht sofort, wer Sheela ist und wie ich sie einordnen muss. Sheela macht auf mich den Eindruck einer möchtegern Prinzessin, welche sich in ihrem Talent und Wohlstand ihrer Eltern sonnt. Sie scheint genau zu wissen, wie sie ihre Macht als geliebte Tochter gegen andere ausspielen kann. Nichtsdestotrotz bin ich gespannt, ob es Lakshmi gelingt, eine Ehe zwischen Sheela und Parvati Sohn einzufädeln.
Zudem bin ich gespannt, welche Rolle Kanta im Verlauf der Geschichte einnehmen wird. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich zwischen Kanta und Lakshmi Schwester Rada ein Verhältnis entwickeln könnte.
Die Beziehung zwischen Lakshmi und Radha, ihrer Schwester, halte ich für eine besondere Beziehung. Auf der einen Seite sind sie sich fremd, auf der anderen Seite entwickelte sich bereits im ersten Teil eine gewisse Vertrautheit. Ich war überrascht, wie schnell Lakshmi ihre Schwester akzeptierte und bei sich aufnahm. Dennoch scheint Lakshmi in Bezug auf ihrer Schwester hin und her gerissen zu sein. Einerseits fühlt sie sich schuldig, das ihre Schwester so leiden musste; ihre Schwester ist der einzige Mensch in ihrer Familie, der ihr geblieben ist und weswegen sie sich um ihre Schwester kümmern möchte. Andererseits empfindet Lakshmi ihrer Schwester, die gerade jetzt auftaucht, wo ihr Traum nach einem eigenen Haus und Wohlstand in greifbarer Nähe ist, als Ballast und als Gefahr für ihre hart erarbeitete Stellung in der Gesellschaft Jaipurs. Wie wird Lakshmi wohl das Problem mit ihrer Schwester lösen?
@Library66 In Bezug auf den Unterschied von Malik und Radha habe ich denselben Eindruck. Malik ist ein reifer junger Mann, der bereits versteht, worauf es in der Gesellschaft ankommt, während Radha noch grün hinter den Ohren ist und die Hierarchie in der Gesellschaft nicht versteht und nicht akzeptieren möchte.