Julia von Lucadou lotet in ihrem Roman «Tick Tack» aus, wie während der Corona-Pandemie Teenager in den sozialen Medien manipuliert werden.
Hauptfigur ist die fünfzehnjährige Mette mit einem gescheiterten Suizidversuch, welcher anscheinend nur ein «Totalaussetzer» gewesen sei. Mette postet «Suicide-Storys», die sie «fast auf Fame-Level» katapultieren.
Ein gescheiterter Student namens Jo, Bruder einer Schulkollegin, einiges älter als Mette, schwärmt plötzlich von ihrer «Suizid-Performance», bedauert nur, dass sie keinen «Livestream» eingerichtet habe. Der Suizidversuch ist zum blossen «Content» geronnen, reduziert auf Klick- und Followerzahlen. Wie ein gewiefter Social-Media-Manager entdeckt Jo ihr virales Potenzial, will sie zu einem Star aufbauen. Inzwischen ist die Coronapandemie ausgebrochen und Mette soll zum Meme einer Bewegung für wahre Freiheit und Demokratie werden.
Julia von Lucadou zeichnet das Porträt eines Teenagers, der zwischen realer Welt und der virtuellen Parallelwelt von Tiktok kaum einen Unterschied macht. Die Bewertungen, Hierarchien, Gesetze, die dort gelten, sind für sie die Realität.
Die Bewertung von 4 anstatt 5 Punkten gebe ich aufgrund des doch sehr schwerfälligen Schreibstils bzw. der Sprache/Slangs die in dem Buch verwendet wird. Ohne ein Social Media Dictionary / Translater ist man teilweise verloren.