Liebe Leserunden-Freunde,
herzlichen Dank für Eure spannenden Kommentare, die ich nun in einem Rutsch durchgelesen habe! Da sind viele sehr interessante Aspekte und Gedanken dabei 😊.
Für mich liest sich die Geschichte sehr locker, was nicht selbstverständlich ist: Sofie hat durch einen Arbeitsunfall ihre geliebte Arbeit und Berufung verloren, ist nun arbeitslos und muss ich neu orientieren. Ich kann gut nachvollziehen, dass sie in ihrer Depression keine Ratschläge wie “Jeder Verlust bietet die Chance für einen Neubeginn” haben möchte. Das sagt sich meistens ganz locker, aber wenn man mal selber in dieser Situation gewesen ist, weiss man erst wie schwer das ist. Tragisch ist, dass ihr Mann Florian keinen Zugang mehr zu Sofie findet, obwohl man merkt, wie sehr er seine Frau liebt. Ich bin leider nicht optimistisch für die Beziehung der beiden im weiteren Verlauf der Geschichte…
Bemerkenswert ist, wie es der Autor mit einigen wenigen Charaktern schafft, eine spannende, fesselnde Geschichte zu schreiben, deren Fortgang man gerne kennen möchte. Was mich ein bisschen ermüdet sind die langen und manchmal sich wiederholenden Beschreibungen in der Backstube - hier würde ich mir manchmal ein bisschen weniger wünschen. Der Bäcker Giacomo ist wirklich etwas Spezielles: obwohl seine grosse Liebe zu seinen Beruf allgegenwärtig ist, ist da auch eine grosse Traurigkeit im Hintergrund, deren Grund wir noch nicht kennen. Und jeder zweite Satz, den Giacomo sagt, ist eine tiefgründige Lebensweisheit - kann ein einzelner Mensch wirklich so viele Lebensweisheiten in so konzentrierter Form widergeben? Auf jeden Fall kommt er für mich oft mehr als Philosoph daher, und lässt mich selber mit meinen Gedanken ein bisschen “armselig” wirken…
Die Qualität des Buches wurde bereits angesprochen: ist Euch aufgefallen, wie dick die einzelnen Seiten sind? Ich habe beim Umblättern manchmal das Gefühl, dass ich zwei Seiten erwischt habe (was aber nicht der Fall ist).
Ich bewundere die Brotbäcker unter Euch! Ich hab mir zwischendurch mal die Frage gestellt: lesen oder mal ein Rezept nachbacken? Ich habe mich dann doch zum Lesen entschieden 😇 Wie wichtig gutes Brot aber für das tägliche Leben ist merkt man allerdings erst, wenn man mal selbst eine gewisse Zeit in einen anderen Land lebt, wo es nur helles (gummiges) Toastbrot gibt…
Nun aber auf zum nächsten Teil, und bald haben sicher die ersten unter Euch den zweiten Teil fertig! 😉