Wie ich sehe, bin ich wohl die Erste, welche mit dem Austausch beginnt…
Wie im ersten Band taucht uns Johanna Mo mit dem Prolog gleich in eine Mord. Im ersten Kapitel begegnen wir Hanna Duncker eigentlich nahtlos nach ihrem ersten Fall in Öland - es ist also sehr empfehlenswert, den ersten Band “Nachttod” gelesen zu haben, um einen guten Einstieg in die Geschichte zu finden.
Hanna hat sich entwickelt - ihr Umgang mit ihrem Kollegen Erik ist entspannter. Aber ihre Vergangenheit, respektive der Mord, den ihr Vater anscheinend begangen hat, drückt viel schwerer als in “Nachttod”. Hanna hat die Ermittlungsakte des Mordfalls aufmerksam gelesen und muss sich jetzt fragen, wer den grausamen Mord an Ester begangen haben könnte, nachdem Gunnar, der Freund ihres Vaters ihr gesteht, dass Lars ihm gesagt habe, … “er hätte ihn nicht schützen sollen…” Die Erkenntnis, dass ihr Vater gemäss Gunnars Worten “…wohl nur für einen Menschen ins Gefängnis gegangen wäre… Abgesehen von dir natürlich…” katapultiert Hannas Gedanken sofort in einen schwarzen Abgrund. Denn ausser ihr kommt für sie nur ihr Bruder Kristoffer in Frage. Aber der bricht das Telefonat mit ihm einfach ab.
Für mich bewegt sich damit das Buch in einer neuen Dimension der Finsternis. Zumal der aktuelle Kriminalfall, das Verschwinden von Thomas Ahlström mit seinem kleinen Sohn Hugo, allein schon eine grosse Herausforderung für alle Polizeibeamten ist.
Gekonnt bringt Johanna Mo ihre Protagonisten in die Geschichte, skizziert meisterhaft in kurzen Szenen ihre problematischen Situationen und heizt damit sofort das Kopfkino ihrer Leser an. Da kommen Fragen über Fragen auf - so, wie es in “Nachttod” bereits gewesen ist.