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Thomas Bernhard
Am 21. August 1984 wurde die »Erregung«, wie die Gattungsbezeichnung von Thomas Bernhards erstem Wien-Roman Holzfällen lautet, vom Suhrkamp Verlag an die Buchhandlungen ausgeliefert. Zehn Tage später ging beim Wiener Landgericht der Eilantrag auf die Beschlagnahme des Buches ein, da es Persönlichkeitsrechte verletze. Eine Richterin gab dem Antrag statt, so dass der Roman aus sämtlichen österreichischen Buchhandlungen entfernt wurde. Diese Erregung um eine Erregung bildete einen Grund, warum Bernhard in seinem Testament sich jede Verbindung mit dem österreichischen Staat verbat.
Die vorliegende Ausgabe dokumentiert zum ersten Mal in allen Details die Prozesslage, deren Hintergründe und Konsequenzen. Die positive Seite des Skandals bestand für Bernhard darin, dass die gesamte deutsche Öffentlichkeit die Kunst dieses Schriftstellers wahrnahm. So charakterisierte die Zeit ihn mit den Worten: »Der grösste Tragiker der zeitgenössischen mitteleuropäischen Literatur ist auch ihr grösster Komiker. Und am komischsten, wenngleich nicht immer lustigsten, sind Bernhards Schimpfpredigten.«
Romane & Erzählungen
Suhrkamp
Deutsch
274
2007-05-28
9783518415078
978-3-518-41507-8