Wie fatal und herzzerreissend muss es sein, wenn eine Familie auseinandergerissen wird? Wenn den Eltern die Kinder aus Geldgier weggenommen werden, damit sie in ein vermeintlich besseres Zuhause kommen? Libellen Schwestern erzählt die Geschichte von Schwestern, welche dieses Schicksal durch gemacht haben. Die Kinder verschlägt es in verschieden Richtungen, auf einen Lebensweg, der mal besser mal schlechter endet. Die Autorin erzählt die Geschichte einfühlsam, subtil ohne zu beschuldigen und deckt dennoch ein trauriges Kapitel in der Weltgeschichte auf.

Berührende, unglaublich traurige und erschütternde Geschichte über ein ganz dunkles Kapitel der Vergangenheit. Unvorstellbar, was diese Kinder erlebt haben und erleiden mussten. Zugleich aber Herzerwärmend und wunderschön, die grosse Liebe zwischen den Geschwistern zu spüren. Ein Buch das ab der ersten Seite fesselt und sehr nachdenklich macht.

Kinderhandel innerhalb des eigenen Landes. Entweder haben die direkt und indirekt Beteiligten keine Fragen gestellt, oder sich an den Aktionen bereichert. Das körperliche und vor allem psychische Leiden, das den Kindern, die ihren Eltern weg genommen wurde, widerfahren ist, ist unvorstellbar. Schön, wenn es dann eine starke junge Frau gibt, die ihrem Familiengeheimnis nachgeht und sich gegen ihre Familie für die Wahrheitssuche entscheidet und nicht locker lässt, bis das Geheimnis gelüftet ist.

Genaus so wurden unzählige Kindheiten unter dem Deckmantel der Barmherzigkeit zerstört. Das in der Vergangenheit viele Kinder verschleppt und im Waisenhaus untergebracht wurden oder als Verdingkinder ihre Kindheit verbringen mussten ist für die meisten nichts neues. Diese Geschichte spielt in Amerika und ist genauso sicher hunderten Kindern wiederfahren. Lisa Wingate hat die verhältnisse gut recherchiert, denn sowohl die Heimleiterin als auch die “Kindervermittlerin” sind nach dem waren Vorbild gestaltet. Die Thematik ist zwar schreklich und manchmal wollte ich meine Augen einfach verschliesse und nicht weiterlesen, am Schluss bleibt jedoch ein gutes Gefühl zurück. Die Schicksale der fünf Kinder werden aufgearbeitet und dies auf eine unglaublich schöne weise.