Caitlin Doughty schreibt über den ekligen und berührenden Alltag der Arbeit im Krematorium und ermöglicht den Lesenden damit eine intime Auseinandersetzung mit dem Tod und Trauer. Tote Körper sind grösstenteils aus der Öffentlichkeit unserer Zeit verschwunden und damit auch die Beteiligung der Angehörigen an der Bestattung der geliebten Person. Der rituelle Aspekt des Umgangs mit Verstorbenen ging nach Doughty in der modernen (amerikanischen) Bestattungsindustrie verloren. Wie sie selbst und andere zu einem besseren Umgang mit dem Tod kommen können illustriert die Bestatterin in witziger Sprache und morbiden Bildern. Meine Einstellung zum Tod bzw. toten Körpern und dazu, was mit meinem Körper geschehen soll wenn ich tot bin, hat sich durch dieses Buch grundlegend verändert. 10/10 empfehlenswert. Die Autorin hat auch einen Youtube-Kanal, auf dem sie diese Themen unterhaltend bespricht (Ask a mortician), auch sehr empfehlenswert.