Was mit einem Buchprojekt im Englisch Unterricht startete, endete mit einem meiner absoluten Lieblingsbücher: Die Farbe Lila (“The Color Purple” auf Englisch) von Alice Walker ist ein Roman über die junge Afro-Amerikanerin Celie. In ihren Briefen an Gott schreibt sie über die Gewalt, die Misshandlungen und den Rassismus, die sie am Anfang des 20. Jahrhunderts in den Südstaaten der USA erfährt. Man begleitet Celie auf ihrem Weg sich selbst zu finden und für sich zu kämpfen. Besonders begeistert hat mich Celie’s Beziehung zu Shug Avery, einer Sängerin, die nicht unterschiedlicher als Celie sein könnte. Im ganzen Roman stellen Beziehungen zwischen Frauen, romantische sowie platonische, einen der wichtigsten Faktoren für Celie’s Selbstfindung dar. Ebenfalls ist Celie’s Beziehung zu Gott ein wichtiger Teil des Buches. Im Laufe des Romanes verändert sich ihr Blick auf Religion massgebend, auch mithilfe von Shug, und faszinierte mich sehr, obwohl ich selbst nicht religiös bin. Die Farbe Lila ist ein herzzerreissender, aber auch wunderschöner Roman über das Leben eines unterdrückten Mädchens auf seinem Weg zur selbstbewussten Frau.

Die Geschichte von Celie, einer Afroamerikanerin aus den Südstaaten der USA, spricht einige Themen an, die seit dem Erscheinen des Buches 1984 kein bisschen an Relevanz verloren haben: Rassismus, Inzest, häusliche Gewalt und lesbische Liebe, um hier nur einige zu nennen. Die Geschichte von Celie wird in Briefform erzählt, was einem die Entwicklung der Figuren aus nächster Nähe miterleben lässt, dies einerseits durch die informelle Sprache, aber auch durch den Mix von Erzählungen und Bewertungen. Ausserdem hilft diese Erzählform dabei, die teilweise unglaublich traurigen und schockierenden Geschehnisse besser verarbeiten zu können, als dies vermutlich mit der detaillierten Beschreibung einer Szene der Fall wäre - auch mein Grund, warum ich den Film nie geschaut habe. Meines Erachtens ein Must Read.