Man schreibt das Jahr 1944, und das Buch beginnt in einem der Sonderzüge, mit denen Juden in ein Konzentrationslager transportiert werden. Im Mittelpunkt steht Ernst Hofman, Halbjude aus Amsterdam, Komiker von Beruf. Bereits im Zug bekommt er die Brutalität der Deutschen zu spüren, trifft aber auch Helena, in die er sich verliebt. Im Lager werden sie getrennt, doch der Gedanke an sie ist es, der ihn all die grausamen Wochen und Monate überstehen lässt. Während so viele im Lager resignieren, beginnt Ernst, Witze zu erzählen, um den Mithäftlingen ein wenig Lebensfreude zurückzubringen, und sie für ein paar Minuten vom Grauen abzulenken. Durch Zufall erfährt der deutsche Lagerkommandant davon und will, dass Ernst vor seinen SS-Leuten auftritt. Dies stürzt Ernst in ein grosses Dilemma: Überleben, oder gegen sein Gewissen handeln? Dann setzt der Kommandant Helena als Druckmittel ein. Und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Werden Ernst und Helena überleben? Mich faszinieren Bücher aus dem zweiten Weltkrieg und Berichte, bzw. Bücher über die Konzentrationslager. Diese Grausamkeit, die sich dort abgespielt hat, lässt mich nicht los, und macht mich fassungslos. Die meisten dieser Bücher sind sehr speziell, und unglaublich fesselnd geschrieben. Auch dieses Buch hier macht keinen Unterschied. Von der ersten Seite an ist man im Geschehen drin, fühlt mit, leidet mit – und lacht mit, so unglaublich sich das anhört. Denn Ernst ist Komiker mit Leib und Seele, er kann nicht anders als dem Leben mit Ironie und einem Witz begegnen. Dass er damit gegen das Grauen ankämpft, und Leuten ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, welche eigentlich keine Kraft zum Leben mehr haben, das ist unglaublich. Diese Diskrepanz zwischen den Witzen, welche unglaublicherweise auch hauptsächlich über Juden und die SS sind, und dem realen Leben, wo der Tod willkürlich an jeder Ecke des Lagers lauert, man kann sie kaum in Worte fassen. Doch dies schafft der Autor auf eine Art und Weise, die den Leser so mitfühlen lässt, ich hatte unglaublich oft Tränen in den Augen. Allerdings ist der Auto auch völlig schonungslos, er stellt die Abläufe im Lager dar, wie sie waren, ohne auch nur etwas zu beschönigen. Dies ist harte Kost, und garantiert nicht jedermanns Sache. Ansonsten kann ich das Buch nur empfehlen – es zeigt, dass für ein Lächeln immer irgendwie irgendwo Platz sein soll…