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Arno Gruen
Die Einsichten dieses Buches sind engstens verknüpft mit dem Leben und Leiden der Patienten, deren Eltern Nazi-Täter waren. Ihr Leben steht exemplarisch für die Suche nach dem Fremden in uns und der Aussöhnung mit ihm. Ihr Mut, sich mit diesem Schicksal auseinanderzusetzen, trug ausserordentlich dazu bei, das Rätsel zu entschlüsseln, das im Weitergeben des eigenen Opferseins durch das Tätersein liegt.»Sie hatten sich zuvor noch nie gesehen. Sekula, ein Jugoslawe, wandert mit einem Moslem an einem Fluss entlang. Es ist heiss. Sie rasten, Sekula spielt mit seiner Pistole. Der Moslem fragt, ob sie geladen sei. Plötzlich wird Sekula bewusst, dass er seinen Begleiter töten muss. Er kann die Scham sonst nicht ertragen. Er drückt ab. Er tötet nicht aus Hass. Er tötet, weil er diesen Menschen nicht hassen kann.«Ziel ist es, dazu beizutragen, die zerstörerischen Anteile wie panische Angst, rastlose Leidenschaft, blinden Hass, besonders den Hass auf Fremde, zurückzudrängen, bevor sie übermächtig werden. Gruen macht Mut, den eigenen unbekannten Kontinent der Gefühle zu erforschen. Es gilt Einsichten zu gewinnen, die das eigene mitmenschliche Handeln leiten. Das Buch ermutigt, sich dafür täglich - privat und öffentlich - zu engagieren.
Sachbücher
Klett Cotta
Deutsch
238
2000-07-12
9783608942828
978-3-608-94282-8