„Onyx Storm – Flammengeküsst“ von Rebecca Yarros ist der dritte Band der „Empyrean“-Reihe und führt die Geschichte rund um Violet Sorrengail fort. Die Handlung schließt direkt an die dramatischen Ereignisse der Vorgänger an und bringt sowohl neue Konflikte als auch eine deutliche Erweiterung der Fantasy-Welt mit sich. Yarros entwirft ein vielschichtiges Universum voller Magie, Drachen, Intrigen und Geheimnisse – allerdings ist gerade diese Fülle ein zweischneidiges Schwert. Die Vielzahl an Begriffen und neuen Personen hat für micht etwas überfordernd gewirkt. Ohne ein erklärendes Glossar oder eine bessere Strukturierung fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Auch auf emotionaler Ebene liefert das Buch erneut intensive Momente. Violet entwickelt sich spürbar weiter, wird entschlossener und selbstbewusster, bleibt aber innerlich zerrissen zwischen Pflichtgefühl, Verlustängsten und ihrer Beziehung zu Xaden. Die Romantik, ein zentrales Element der Serie, verliert jedoch etwas an Dynamik. Da Violet und Xaden bereits ein etabliertes Paar sind, fehlt der früher so reizvolle Nervenkitzel des Ungewissen. Viele Dialoge zwischen ihnen wirken repetitiv, die Konflikte manchmal konstruiert, und insgesamt trägt die Liebesbeziehung diesmal weniger zur Spannung bei als in den vorherigen Bänden. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Umfang des Romans. Zwar bietet „Onyx Storm“ reichlich Inhalt, doch einige Passagen ziehen sich spürbar in die Länge. Nebenhandlungen fühlen sich gestreckt an, wichtige Enthüllungen werden verzögert, was den Lesefluss hemmen kann. Zudem wiederholen sich gewisse Themen und Motive. Rebecca Yarros bleibt ihrem erzählerischen Stil treu: bildhaft, emotional und atmosphärisch dicht. Der Roman bietet genug Spannung, Emotion und Weltentwicklung, um neugierig auf den nächsten Band zu warten– auch wenn die Magie nicht mehr ganz so stark funkelt wie zu Beginn.