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Ich kenne Andreas Sommers Erzählungen über helvetische und arabische Mythen von seinen wunderbar lebendigen Erzählabenden. Ich liebe sein feines Sprachgefühl und seinen enormen Fundus an lokalen Geschichten, Fabeln und Mythen, aus welchen er schöpft. Sein Buch “Helisee” liest sich wie ein Schweizer “Herr der Ringe”! Mit Drachen, Elfen, Zwergen, Fabelwesen, Königen, wunderbaren und mysteriösen Landschaften und Welten. Die Charaktere waren mir während dem Lesen nah und wurden vertraut. Und da ich die Gegend kenne (Uechtlang/Nuithonia) war ich zeitweise gefühlt mittendrin im Geschehen und hab mich gefragt, ob sie nun wohl gerade “hier” oder “dort” sind. Wunderbar! Alle die “einfach” Fantasy lieben, werden das Buch genauso mögen wie Menschen, die sich für “wahre” Mythen, unsere keltischen Wurzeln, Riten und historische Geschichten interessieren. Und wer die Gelegenheit findet, auf eine Mythenwanderung oder an einen Geschichten-Abend mit Andreas Sommer zu gehen, möchte ich dies sehr ans Herz legen. Dann hört man seine Stimme nahezu beim Lesen.

Über das Leben unter Besatzern nach dem zweiten Weltkrieg. Ein wunderbares Buch, das ich leider viel zu schnell durch hatte. Ich hätte ja gern noch weitergelesen. Aber das zwischendurch unterbrechen ging nicht, dazu war ich zu gespannt, wie es weitergeht. Ein einfühlsamer Roman über die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, als die Briten ihr Hauptquartier in Bad Oyenhausen errichteten. Er beschreibt, wie die ehemaligen Bewohner mit der Ausquartierung fertig werden mussten. Wie das Zusammenleben mit den Besatzern funktionierte und der Umgang miteinander gelebt wurde. Mit sehr authentischen Figuren, die den Leser an ihrem Leben teilhaben lassen. Ich kann den Roman nur wärmstens empfehlen.

Barbara Wood gelingt es in “Seelenfeuer” meisterhaft, eine packende und emotionale Liebesgeschichte zu erzählen, die den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Im Zentrum der Handlung stehen Selene und Andreas, deren Schicksale auf faszinierende Weise miteinander verwoben sind. Die Spannung zwischen den beiden Hauptfiguren ist nahezu greifbar, denn immer wieder kreuzen sich ihre Wege, ohne dass sie sich tatsächlich begegnen. Dieses ständige Verpassen baut eine unglaubliche Spannung auf und lässt die Leser mitfiebern und hoffen, dass sich die beiden Seelenverwandten endlich finden. Wood schafft es, durch detaillierte Beschreibungen und tiefgründige Charaktere eine Atmosphäre zu erzeugen, die unter die Haut geht. Die Sehnsucht und das Schicksal von Selene und Andreas werden so lebendig und real dargestellt, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. “Seelenfeuer” ist spannend von Anfang bis zum Schluss und hat mein Bild von Romantik nachhaltig geprägt. Barbara Wood zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass wahre Liebe alle Hindernisse überwinden kann.

Ein Büchlein, das mir zugeflogen war und mich sehr überraschte – positiv! Zugegeben, es ist schon zwei Jahre her, als ich Franz A. Kochs «Büchlein» von Willy und seinem Onkel Will gelesen hatte. Aber gerade vor Kurzem empfahl ich es weiter, weil es mich eben berührt und inspiriert hatte. Ich erinnere mich, dass ich mich in die Lebensgeschichte von Willy kurz etwas «eingewöhnen» musste, aber dann packte mich sein ganz persönliches Erleben des Kontakts zu Onkel Will sehr. Die immer wiederkehrenden Begegnungen mit dieser inneren Stimme kamen mir vertraut vor und erinnerten mich an meinen eigenen «Dialog mit dem Leben». Zauberhaft und leicht – wenn wir denn hinhören. Und dazu fordert einen diese Geschichte geradezu auf. Ich kann das Buch sowohl jüngeren Menschen empfehlen, als auch für solche, die schon einige Lebensschritte gegangen sind (und denen Spiritualität kein Fremdwort ist) und die eine Erinnerung an dieses zauberhaft Leichte vertragen. PS: Und die Fortsetzung davon las ich ebenso gerne: https://bookcircle.orellfuessli.ch/article/79642-der-ruf-des-jaguars PPS: Zur Kategorisierung… ist es ein Roman, ein Jugendbuch, ein «Erwachsenenbuch» oder gar ein Ratgeber?

Nachdem ich im heutigen Berner Inselspital dem «Anna-Seiler-Haus» begegnet war, stiess ich auf die Geschichte von Anna Seiler, der Stifterin des Inselspitals. In der Geschichte lernte ich das Leben und die Zeit der Anna Seiler kennen. Therese Bichsel vermag es einen authentischen Einblick ins mittelalterliche Bern zu schaffen. Die Stimmungen, Gerüche, Werte, Rollen und Stellung der Religion und des Glaubens kamen mir beim Lesen immer wieder sehr nah und waren dadurch gut fühlbar. Zwischendurch fliegt der Schreibstil für meinen Geschmack jedoch zu schnell durch gewisse historische Persönlichkeiten und so tauchte ich beim Lesen immer wieder mal etwas auf – vermochte aber bald darauf auch wieder tief in Annas Leben und ihre Zeit einzutauchen. Durch Annas Erlebnisse, ihren Überlegungen und Gefühlswelten spannt Therese Bichsel einen greifbaren, lebendigen Bogen, in welchem die Zeit rund um und die Entstehung des Inselspitals authentisch «erlebbar» werden. Nicht nur wer mehr über die Person «Anna Seiler» erfahren möchte, sondern auch für jene, die am historischen Bern, seinen Gassen und dem Leben darin interessiert sind, kann ich das Buch sehr empfehlen!