amelie_sophly

„Der Sommer, in dem alles begann“ ist mein erstes Buch von Claire Léost und es hat mich auf eine ganz besondere Art und Weise begeistert, aber dennoch nicht ganz überzeugt. Das Buch handelt von drei Frauen - Hélène, Marguerite und Odette - deren Lebenssituationen sehr unterschiedlich sind und doch sind ihre Geschichten eng miteinander verbunden. Der Leser taucht im Roman Stück für Stück in ihre Schicksale, Probleme und Gedanken ein. Die Vielschichtigkeit ihrer Persönlichkeiten, die auf den ersten Blick so klar und auf den zweiten doch so viel komplexer sind, eröffnet sich einem. Mit jedem Kapitel ahnt man mehr, worauf die Geschichte hinauslaufen könnte und wie die Protagonistinnen miteinander verbunden sind. Der Schreibstil von Claire Léost ist etwas ganz Besonderes, eine ganz eigene Mischung aus Sachlichkeit, die dennoch Situationen sehr emotional beschreiben kann. Leider blitzt diese Qualität der Autorin nur ab und zu durch, über weite Strecken wirkt die Sprache auch immer wieder sperrig, holprig, es gibt viele bildhafte Vergleiche, die ich eher unpassend und einfach zu viel fand. Das Buch hat mich nicht so ganz in seinen Bann gezogen, so dass ich es immer wieder gut aus der Hand legen konnte, ohne unbedingt weiterlesen zu wollen. Insgesamt war es für mich aber dennoch ein bereicherndes Leseerlebnis mit einer etwas spezielleren Geschichte und einer Sprache, bei der ich gerne das eine oder andere Zitat unterstrichen habe, weil ich es sehr lesenswert und inspirierend fand.

Ich bin ein sehr großer Fan von Krimis/Thrillern und habe mich dementsprechend auf dieses Buch gefreut, es ist das erste Buch, das ich von Ruth Ware gelesen habe und natürlich hatte ich dementsprechend hohe Erwartungen, da man den Namen der Autorin als Bestsellerautorin kennt, aber leider konnte mich der Thriller nicht so wirklich überzeugen. Positiv an dem Buch ist wirklich der sehr angenehme Schreibstil der Autorin. Das Buch liest sich unglaublich schnell, die Seiten fliegen nur so dahin. Leider konnten mich die anderen Aspekte des Leseerlebnisses eher nicht überzeugen. Die Charaktere wirkten auf mich alle sehr flach, man kann keine richtige Bindung zu ihnen aufbauen, mit ihnen mitfiebern oder ihre Entwicklung verfolgen. Die Handlung verläuft sehr glatt und trotzdem ohne roten Faden, die Protagonistin stürzt sich in die Verfolgungsjagd ohne groß nachzudenken, alles kommt zusammen und funktioniert, immer wieder passieren neue Ereignisse, irgendwie geht eine brenzlige Situation nach der anderen gut aus, aber mehr durch Glück als durch Verstand. Die Autorin greift ihrer Protagonistin übertrieben unter die Arme, dadurch konnte sich bei mir keine richtige Spannung aufbauen, sondern eher ein Abfinden damit, dass scheinbar alles gut geht. Fazit: Es ist auf jeden Fall ein Buch das man schnell durchlesen kann - wenn man mal eine kurze Lesesession haben will, eine Option aber absolut kein Muss.