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SueWis

  • vor 7 Stunden
  • Beitritt 5. Nov 2020
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  • Belana_st Ich liebe die Bücher von Jojo und habe jedes davon gelesen und ja zugegeben, auch bei jedem davon ein paar Tränen vergossen. Ich hatte sogar bereits einmal das Glück, Jojo an einer Buchpräsentation live zu treffen und ein Foto mit ihr zu machen. Darauf bin ich heute noch stolz

  • Die Geschichte dreht sich um Eden, die nach dem Gefängnisaufenthalt ihres Vaters und dem Verschwinden ihrer Stiefmutter bei ihrem Onkel Jimmy unterkommt. Sie gibt sich einen neuen Namen, Rhi, und versucht, ein neues Leben zu beginnen. Während ihrer Zeit in einem Naturreservat entdeckt sie vier Mädchen, die behaupten, Prinzessinnen eines anderen Landes zu sein und von einem mysteriösen “Mutter” betreut zu werden.

    Die Figuren sind vielschichtig und glaubwürdig dargestellt: Rhi als Hauptprotagonistin ist eine vielschichtige Figur, die mit ihrem eigenen Trauma und ihrer Identitätsfindung ringt. Die vier „wilden Mädchen“ – Oblivienne, Epiphanie, Verity und Sunder – sind einzigartige Charaktere, deren Bindung und Herausforderungen eindrücklich geschildert werden. Themen wie Missbrauch und Heilung, Solidarität und die Suche nach der eigenen Wahrheit ziehen sich durch die gesamte Handlung und werden kunstvoll in die märchenhafte Erzählweise eingebunden. Besonders bemerkenswert ist, wie das Buch die Frage nach der Wahrnehmung von Normalität und Freiheit hinterfragt.

    Der Schreibstil ist kunstvoll und gut lesbar. Besonders die Einschübe aus dem fiktiven Buch Das wilde Schloss, das von den Mädchen geschrieben wird, verleihen der Geschichte Tiefe und regen zum Nachdenken an.

    Die Geschichte lädt dazu ein, die Welt durch eine andere Perspektive zu betrachten und ist nicht ausschliesslich für Jugendliche geeignet, die sich für literarische Geschichten mit psychologischer Tiefe interessieren. Obwohl einige Abschnitte vorhersehbar sein mögen, hebt sich das Buch durch seine originelle Idee und die sensible Behandlung schwerer Themen hervor.

  • Für mich bleibt es dabei: ich fand das Buch wirklich gut und lesenswert. Ich gebe zwar @MaSc81 teilweise recht mit seiner scharfsinnigen Kritik, mich hat es aber dennoch beim Lesen nicht gross gestört und ich finde, dass gerade wenn es ein Jugendbuch sein soll, auch gewisse Handlungsstränge etwas absehbar und vielleicht auch durchaus etwas “aufgegleist” sein dürfen.
    Die Frage bleibt natürlich, wer oder was ist “Mutter”. Mutter-Natur vielleicht, Gott, das Universum?! Möglicherweise folgt ja irgendwann eine Fortsetzung dieser schönen Geschichte (kann ich mir je nach Erfolg dieses Erstlingswerkes durchaus vorstellen) und wir werden mehr darüber erfahren.
    Mir gefällt auch der Titel des Buches sehr gut, da ich die Geschichte nun zu Ende gelesen habe. Ich finde es ein sehr treffender Titel zu den Themen, die im Buch angesprochen werden.

    Vielen Dank, dass ich bei dieser Leserunde dabei sein konnte und am Austausch dazu teilnehmen durfte.

  • joleli Ach herrje, was für eine Wendung die Geschichte diese Woche genommen hat. Interessanterweise hatte ich zwar bereits damit gerechnet, dass eine der Schwestern irgendwie nicht “mitkommen” würde, da es an einer früheren Stelle im Buch von Mutter eine entsprechende Aussage dazu gab, wo sie dies vor den Schwestern aber geheim hielt. Dass es aber Oblivienne betreffen wird und dann erst recht noch auf diese Weise, hätte ich nicht gedacht. Ich hätte viel eher Sunder oder vielleicht auch Verity vermutet oder auch Rhi. Dennoch denke ich nun rückblickend, dass es sich ein wenig abgezeichnet hat, dass Oblivienne mit der “neuen Realität” und der damit verbundenen Verunsicherung nicht gut zurecht gekommen ist.

    Wichtige Themen und ihre Umsetzung:

    Trauma und Heilung: Die Geschichte behandelt komplexe Themen wie psychische Gesundheit, Missbrauch und den Umgang mit Verlust. Dabei stehen die emotionalen Wunden der Figuren im Vordergrund, besonders bei Rhi und den Mädchen, die sich gegenseitig Halt geben​.

    Schwesternschaft: Die Beziehungen zwischen den Mädchen symbolisieren Solidarität und die Stärke, die sie in ihrer Gemeinschaft finden. Das Buch erforscht, wie Frauen sich in einer oft feindlichen Welt behaupten und ihre Wildheit zurückerobern​.

    Identität und Wahrheit: Die Fragen nach Selbstfindung und der Wahrnehmung von Realität spielen eine zentrale Rolle. Die Mädchen müssen entscheiden, ob sie sich ihrer vermeintlichen Herkunft hingeben oder ihre Realität neu definieren möchten​.

    Magie und Fantasie: Die Verbindung von märchenhaften Elementen mit aktuellen sozialen Themen sorgt für eine immersive und tiefgründige Atmosphäre.

    Mir gefällt persönlich sehr, wie in dieser Geschichte die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschmelzen. Es regt dazu an, darüber nachzudenken, was als Realität gilt und wie unsere Wahrnehmung von Wahrheit durch Trauma und subjektive Erfahrungen beeinflusst werden kann. Und genauso interessant finde ich auch die Überlegungen, was Begriffe wie “Freiheit” und “Realität” bedeuten?! Was die zivilisierte Bevölkerung als “normal” und “frei” bewertet, mag für die wilden Schwestern alles andere bedeuten. Einmal mehr läuft es auf die persönliche Wahrnehmung und die Entwicklung des eigenen Bewusstseins hinaus, was ich sehr schön finde.

    Auch finde ich in der Geschichte total schön, wie das Thema der Solidarität und Gemeinschaft dargestellt wird und wie eben solche Beziehungen dabei helfen können, persönliche Herausforderungen zu meistern.

    Ich bin echt begeistert von diesem Buch. Auch wenn ich nicht ganz sicher bin, ob es als Jugendbuch geeignet ist und die “versteckten” Themen in jungen Jahren bereits so tiefgehend verstanden werden können. Was meint ihr?

    • Fanny @joleli

      Mich begeistert die Geschichte sehr! Und ich bin sehr gespannt, welche “Geschichte hinter der Geschichte” sich uns hieraus noch erschliessen wird.

      Zu den Charakteren:

      • Vater (= “Nein” auf den Handynachrichten?) - Betrüger, wird verhaftet
      • Stiefmutter Vera - neurotisch
      • Haushälterin Mariya - grossherzig
      • die vier wilden Mädchen: Oblivienne, Epiphanie, Verity und Sunder
      • “Mutter”, der Mann, der sich um die vier wilden Mädchen kümmert
      • Eden / Rhi - die Hauptprotagonistin
      • Onkel Jimmy = Parkranger
      • Mrs. Erikson - Veritys leibliche Mutter/Blutmutter
      • Christopher - Ehemann/Freund? von Mrs. Erikson
      • Grace = Zwillingsschwester von Verity
      • Dr. Ibanez = Psychologin und ehem. Schulfreundin von Onkel Jimmy

      Schreibstil finde ich sehr gut. Schön und kunstvoll geschrieben und sehr gut lesbar. Auch die Einschübe finde ich super, insbesondere die “Auszüge aus Das wilde Schloss”, was wie ich vermute, die Geschichte ist, die die Mädchen schreiben (werden). Eben diese Auszüge sind es auch, die ich am eindrücklichsten finde. Mir haben auch die Gespräche rund um die Namensbedeutungen sehr gut gefallen.

      Ich freue mich, dass ich ab sofort wieder weiterlesen kann :-)
      Eine schöne Woche euch allen

    • joleli Ich habe mein Exemplar auch erhalten und bin schon nach den ersten 30 Seiten begeistert und sehr gespannt auf die Geschichte

    • Der Nachtrabe" ist der Auftakt zur Crow Investigations-Reihe und bietet eine interessante Mischung aus urbaner Fantasy und Krimi. Die Geschichte rund um Lydia Crow hat mich von Anfang an gut unterhalten, insbesondere durch die leicht zugängliche Erzählweise und die mystische Atmosphäre. Das Setting in London, kombiniert mit den magischen Elementen wie dem Geist in Lydias Wohnung und den geheimnisvollen Familien, hat mir gut gefallen und macht Lust auf mehr.

      Die Handlung beginnt spannend mit einem Überfall und dem rätselhaften Verschwinden von Lydias Grosscousine Maddie, was sofort Neugier weckt und den Leser in die Geschichte zieht.

      Was die magischen Elemente betrifft, hätte ich mir noch etwas mehr gewünscht. Zwar gibt es einige interessante Ansätze, wie den Geist und den geheimnisvollen Nebel, aber insgesamt bleibt die Magie recht oberflächlich und wenig präsent. Hier hoffe ich, dass in den folgenden Bänden mehr Tiefe und Magie eingeführt wird.

      Die Figuren entwickeln sich im Laufe der Geschichte, besonders Lydia, die ihre Rolle innerhalb der Crow-Familie zunehmend akzeptiert. Allerdings blieb für mich die Entwicklung von Maddie am überraschendsten, da sie von einem vermissten Opfer zu einer aktiveren, fast antagonistischen Figur wird. Diese Wendung hat mir gut gefallen und fügt der Geschichte eine unerwartete Dynamik hinzu.

      Leider verliert die Geschichte gegen Ende etwas an Schwung. Der dritte Teil des Buches konnte mich nicht so sehr überzeugen und die Auflösung der Geschehnisse, besonders die Entdeckung von Maddie auf dem Hausboot, war zwar überraschend, aber auch etwas unspektakulär.

      Insgesamt ist “Der Nachtrabe” ein lesenswerter Einstieg in eine vielversprechende Serie, die jedoch noch Potenzial hat, sich weiterzuentwickeln. Die Charaktere sind interessant, die Welt gut aufgebaut, aber es fehlt noch an Tiefe und Magie, um wirklich herausragend zu sein. Trotzdem wäre ich grundsätzlich gespannt, wie sich die Geschichte weiter entfaltet. Finde allerdings auch, dass das Buch ruhig etwas dicker hätte sein dürfen (was ja bei Fantasy ziemlich oft der Fall ist) und dass es somit keine sechs separaten Bänder für die Geschichte gebraucht hätte.

    • Auch ich fand den dritten und letzten Teil des Buches soweit ganz in Ordnung aber auch nicht so der Reisser. Mich hat es überrascht, dass Lydia Maddie plötzlich auf dem Hausboot gefunden hat, diese aber alles andere als gefunden und zurückgebracht werden wollte. Es scheint einige Parallelen zwischen den beiden jungen Crow-Frauen zu geben. Insofern war für mich eigentlich fast die Entwicklung von Maddie am grössten, da sie für mich im Verlaufe der Geschichte quasi vom Opfer zur “Täterin” geworden ist.

      Dennoch denke ich, dass die Wahl auf Lydia fallen wird. Zu Beginn der Geschichte kehrt Lydia nach London zurück, nachdem sie lange Zeit Abstand von ihrer Familie und deren dunklen Machenschaften genommen hat. Sie ist sich ihrer eigenen Identität und Rolle innerhalb der mächtigen Crow-Familie unsicher, insbesondere da sie keine magischen Fähigkeiten besitzt. Lydia ist anfangs eine distanzierte und vorsichtige Figur, die versucht, sich aus den Familienangelegenheiten herauszuhalten und ein eigenständiges Leben zu führen.

      Im Laufe des Buches wird Lydia jedoch immer tiefer in die Geheimnisse und Konflikte ihrer Familie hineingezogen. Sie beginnt, ihre Rolle als Mitglied der Crow-Familie anzunehmen und setzt sich aktiv mit den Gefahren auseinander, die damit verbunden sind. Besonders prägend ist für sie die Erkenntnis, dass sie trotz fehlender magischer Kräfte eine bedeutende Rolle spielen kann und muss, um die Bedrohungen, die sowohl ihre Familie als auch andere betreffen, abzuwehren.

      Wenn “Der Nachtrabe” verfilmt werden würde, könnte ich mir für die Rolle der Lydia Crow eine Schauspielerin vorstellen, die sowohl Stärke als auch Verletzlichkeit vermitteln kann und zugleich in einem urbanen, mystischen Umfeld überzeugend wirkt.

      Eine ideale Besetzung könnte Jessica Brown Findlay sein. Sie ist bekannt für ihre Rolle in “Downton Abbey” und hat in mehreren Fantasy- und Mystery-Produktionen mitgespielt. Ihre Fähigkeit, komplexe und vielschichtige Charaktere darzustellen, passt gut zu Lydia, die mit den Schattenseiten ihrer Familie und der dunklen Magie Londons konfrontiert wird.

      Alternativ könnte auch Daisy Ridley gut in die Rolle passen. Bekannt aus der “Star Wars”-Reihe, hat sie bereits bewiesen, dass sie starke, entschlossene Frauenfiguren darstellen kann. Ihre Fähigkeit, eine Balance zwischen Verletzlichkeit und Stärke zu finden, würde Lydia Crow überzeugend auf die Leinwand bringen.

      Desweitern könnte ich mir auch Sandra Bullock gut in der Rolle von Lydia vorstellen.

      Ich kann mir grundsätzlich gut vorstellen, einen oder sogar mehrere weitere Bände der Reihe zu lesen. Ich bin neugierig darauf, wie sich Lydia Crow als Charakter weiterentwickelt und welche neuen Geheimnisse und Herausforderungen in ihrer Familie und der magischen Welt Londons auf sie warten. Ausserdem gibt es einige offene Fragen und ungelöste Handlungsstränge aus dem ersten Band, die ich gerne aufgelöst haben möchte.

      • Fluegeli hat auf diesen Beitrag geantwortet.
      • Nian gefällt das.
      • Fluegeli Valide Frage :-) Ich kann das gar nicht so richtig begründen, wie ich darauf gekommen bin. Ich hatte einfach das “Crow Investigations: Band 1” auf dem Buchdeckel immer im Hinterkopf und die Geschichte deutet meiner Meinung nach von Anfang an darauf hin, dass Lydia wohl gar nicht mehr nach Schottland zurückgehen wird sondern in London bleiben und ihre eigenen Klienten annehmen wird…

      • Fanny Juhu, Runde zwei!
        Ich mag das Buch nach wie vor sehr gern. Es ist eine sehr leichte Lektüre und das gefällt mir gerade sehr gut.

        Wir erfahren in diesem Teil etwas mehr über

        • den Angreifer “John Smith”, der nun tot ist (steckt Onkel Charlie dahinter? Es gab ja wieder diesen Unterbruch in der Videoüberwachung des Spitals),
        • den Grund, weshalb Lydia damals nach Schottland ging und von Zuhause wegzog (Flirt mit Paul Fox),
        • die Tatsache, dass die vermisste Maddie vor ihrem Verschwinden mit Paul Fox die Bar verlassen hat,
        • den Vorfall mit einem Ivan Gorin auf der Herrentoilette bei der Arbeit von Maddie im Club, in dem sie zuletzt gearbeitet hat,
        • Jason, den Geist

        Ausserdem prangt nun das Crow Investigations-Schild an der neuen Türe (von Paul Fox) von Lydias Wohnung über dem nun renovierten Café the fork, welches somit wohl den eigentlichen Auftakt in diese Bücherserie darstellt.

        Was die Magie betrifft, fällt diese meiner Meinung nach bisher ziemlich mager aus, ausser der Geist, der sich Lydia zeigt und der Nebel auf den Videoaufzeichnungen, wohl ausgelöst durch Onkel Charlie. Ich hätte mir generell etwas mehr Magie in der Geschichte gewünscht. Aber kommt ja vielleicht noch…

        Ich denke, dass die Familie Fox in diesem Band die Hauptrolle spielt und das es kein Zufall war, dass Maddie zuletzt mit Paul Fox gesehen wurde. Ich denke, dass er ihr geholfen hat, nachdem bei der Arbeit mit diesem Ivan Gorin etwas vorgefallen sein muss. Ich erwarte auch eine weitere Querverbindung mit dem Fall in Schottland, welchen Lydia dazu gebracht hat, ein wenig Abstand zu nehmen und eine Pause bei ihren Ermittlungen einzulegen, die sie letztendlich auch nach London zurückgeführt haben. Aber das ist nur so mein Gefühl, ohne konkrete Hinweise darauf.

        Ich finde es weiterhin spannend und freue mich nun auf das Schlussbouquet

        • Ich mag das Buch und habe sofort in die Geschichte reingefunden und richtig viel Lust weiterzulesen. Der Auftakt der Geschichte ist in einer sehr leichtverständlichen Art und Weise geschrieben und mir gefällt “das Magische” daran und der Geist, der in Lydias Schlafzimmer/Wohnung wohnt, das über dem “Café the fork” liegt, wo Lydia für die nächsten Wochen untergekommen ist.

          Der Überfall gleich zu Beginn der Geschichte, mit dem anschliessenden Todesstoss bzw. Todessturz des Angreifers fand ich spannend und bin natürlich gespannt, wer genau dahintersteckt. Das Gleiche gilt natürlich auch für die verschwundene/vermisste Grosscousine Maddie. Hierzu möchte ich bloss anmerken, dass ich die Namenswahl dieser Protagonistin etwas doof/makaber finde, da vermutlich die ganze Welt die leider wahre Geschichte von der entführten/ermordeten Maddie McCann kennt.

          Ich freue mich auf weitere Details zu den magischen Londoner-Familien Crow, Pearl, Silver und Fox. Ob ich gerne Teil einer dieser Familienunternehmen sein möchte? Wieso nicht! Bisschen Magie und Action im Tagesalltag stelle ich mir durchaus interessant vor 😁

          Ich denke, dass die verschwundene Maddie tatsächlich etwas mit der Familie Fox zu tun hat, so wie es auch an einigen Stellen bereits erste Indizien dafür gab. Ich frage mich, welche Rolle Daisys und Johns Nachbarin Elspeth noch spielen könnten?

          Und eine Frage bleibt für mich bisher noch komplett offen: Wer sind David und Alejandro???

        • Belana_st Auch ich durfte mein Exemplar heute in Empfang nehmen. Ich freue mich auf die erste Woche.

        • “Chain-Gang All-Stars” von Nana Kwame Adjei-Brenyah klagt das amerikanische Justizsystem an. Durch die Darstellung eines blutigen Reality-TV-Formats, in dem Häftlinge um ihre Freiheit kämpfen, versucht der Autor, die Missstände und Ungerechtigkeiten des Systems aufzudecken.

          Die Komplexität des Romans ergibt sich aus der Vielzahl von Perspektiven und Zeitebenen, die Adjei-Brenyah miteinander verwebt. Durch den Wechsel zwischen den Blickwinkeln von Häftlingen, Familienangehörigen, Aktivisten und Entscheidungsträgern entsteht zwar ein vielschichtiges Bild, jedoch bleibt die Handlung oft schwer zugänglich und verworren. Die Einbindung sehr vieler Fussnoten, die reale Gesetzeslagen und gesellschaftliche Probleme erläutern, mag dem Roman einen gewissen Realitätsbezug und Relevanz verleihen, trägt aber auch stark zur Unterbrechung des Leseflusses bei.

          Die Sprache des Autors ist facettenreich und nuanciert, die Charaktere sind zwar vielschichtig gezeichnet, jedoch bleiben viele von ihnen oberflächlich und wenig greifbar.

          “Chain-Gang All-Stars” stellt wohl wichtige Fragen zur Moral und Menschlichkeit, doch die Art und Weise, wie sie präsentiert werden, kann als erdrückend empfunden werden. Die Lektüre hinterlässt zwar einen bleibenden Eindruck, doch ob dieser positiv oder negativ ist, bleibt letztendlich dem individuellen Leser überlassen.

        • Also doch…am Ende läuft es auf DEN Endkampf zwischen Staxxx und Thurwar hinaus. Auch das “Geheimnis” rund um den Mord an Sunset wird noch gelüftet und auch Simon Jeremiah (Jungle, Jux, Jay) Craft kommt nochmals mit einigem Seitenanteil zum Zuge, wem ja einigen aus dieser Leserunde schon in den ersten Teilen ein erhöhtes Interesse geweckt hatte.

          Ich konnte es kaum glauben, als sogar in Teil 3 nochmals neue Protagonisten/Namen aufgetreten sind. Als hätten wir davon nicht schon viel zu viele im ganzen Buch! 🤯

          Wie es weitergehen könnte? Ganz ehrlich: Keine Ahnung und interessiert mich auch nicht.

          Obwohl mir Teil 3 noch am “besten” gefallen hat, bleibt es für mich dabei, dass es absolut keine Empfehlung ist und sich nicht zu lesen lohnt. Ich kann nicht einmal mehr genau sagen, ob es tatsächlich die Spannung zum Schluss war, die mich hat durchhalten und dann auch fertig lesen lassen oder ob es dann doch eher war, weil ich das Buch so schnell wie möglich zur Seite legen wollte.

          Ich hatte dann gestern noch ein wenig zum Autor (es ist keine AutorIN, wie hier in der Gruppe fälschlicherweise mal geschrieben wurde) recherchiert. Aber auch das hat nicht wirklich etwas gebracht, dass ich das Werk anders einordnen und bewerten würde.

          Ich würde mich freuen, wieder einmal bei einer “etwas anderen”, freudigeren Leserunde dabei sein zu können.

          • Uff…was für eine Geschichte! Die Vielzahl der Namen wie Slingshot Bop, Melancholia Bishop, Keny Da Daggone, Demi-Demon Fletch, Sarah Go, Bear Harris und natürlich Hurricane Staxx und Thurwar sowie Waffen mit Namen wie Hass Omaha und LoveGuile haben mich fast erschlagen und waren für mich so wenig eingängig und unsanft wie der hektische Einstieg direkt in die Mitte eines Kampfes, von dessen Bedeutung ich kaum etwas verstanden hatte. Mir fiel es sehr schwer, in die Geschichte einzusteigen und zur Geschichte hinter den Geschichten durchzudringen und die unterschiedlichen Perspektiven miteinander in Verbindung zu bringen. Im weiteren Verlauf (eigentlich erst so ab Teil 2) kam ich rückblickend zur Überzeugung, dass Kapitel 1 wie an der falschen Stelle im Buch steht. Aber vermutlich würde kaum jemand das Buch überhaupt über die ersten Seiten hinaus lesen, wenn am Anfang sachte in die Geschichte um diesen live übertragenen “Action-Sport” mit Mördern und Verurteilten herangeführt würde.

            Ich habe mich zwar nun damit abgefunden und werde auch den dritten Teil noch fertig lesen. Mein Geschmack ist dieses Buch aber überhaupt nicht und ich würde es niemandem empfehlen.

            Das Einzige, was ich dem Buch zumindest ein klein wenig abgewinnen kann, ist die Kritik am System im Allgemeinen, der Kritik an einem System mit überufernden Gefängnisstrafen, die sich als nicht zielführend gezeigt haben und dem ewig währenden Klassenkampf. Und die Tatsache, dass es immer auch wieder Menschengruppen gibt, die sich gegen Massenphänomene und gesellschaftliche Entwicklungen einsetzen und ihre Menschlichkeit nicht komplett verlieren.

            Alles in allem ist für mich die Geschichte aber ziemlich wertlos und ich kann ihr echt nicht viel Gutes abgewinnen.

          • leleleni18

            Ja!!! Ist gestern eingetroffen und habe bereits ein paar erste Seiten geschmökert. Vielen Dank

          • Olivie Blake entführt uns mit “Allein mit dir in der Unendlichkeit” in eine Welt voller emotionaler Tiefen und philosophischer Abgründe. Auch wenn der Einstieg für mich persönlich etwas anspruchsvoll war, entfaltet das Buch nach und nach seine fesselnde Wirkung.

            Der erste Teil mag für einige Leserinnen und Leser als Herausforderung erscheinen, jedoch empfand ich die Beschwerlichkeiten des Beginns als einen notwendigen Weg, um die Tiefe der Charaktere zu erforschen. Die verschiedenen Erzählstimmen mögen zunächst merkwürdig wirken, doch im Laufe der Handlung entfaltet sich ein faszinierendes Mosaik, das die Vielschichtigkeit der Geschichte unterstreicht.

            Was mir besonders gefällt, ist die Art und Weise, wie Olivie Blake aktuelle Themen in ihre Erzählung einwebt. Die Vorstellung von Multiversen und Zeitreisen verleiht dem Buch eine faszinierende Note und regt zum Nachdenken an. Die Analogie mit Bienenvölkern ist geschickt gewählt und verspricht, sich noch weiter durch das Buch zu ziehen.

            Im weiteren Verlauf der Geschichte treten die Protagonisten deutlicher hervor, und die Handlung gewinnt an Flüssigkeit. Der Fokus verschiebt sich von der Handlung mehr zu den Gefühlen, was dem Buch eine ganz eigene, intime Atmosphäre verleiht. Die Gespräche zwischen Regan und ihrer Mutter, die nur in Regans Kopf stattfinden, sind ein cleverer Schachzug des Schreibstils und verleihen dem Werk eine besondere Note.

            Die intensive Darstellung der Beziehung zwischen den Hauptfiguren, Regan und Aldo, zeigt die Vielschichtigkeit von Liebe und Vertrauen. Obwohl die detaillierte Beschreibung der intimen Momente nicht jedermanns Geschmack sein mag, fügen sie sich organisch in die Geschichte ein und tragen zur Authentizität der Beziehung bei.

            Der Besuch bei Aldo’s Vater und die ersten Liebesgeständnisse bringen eine neue Dimension in die Geschichte. Hier zeigt sich erneut die Fähigkeit der Autorin, die Leser tief in die emotionalen Wirren der Charaktere einzuführen.

            Zwar plätschert die Handlung im letzten Teil eher dahin, doch gerade dies unterstreicht den Fokus auf die Gefühle und macht das Buch zu einem spannenden Leseerlebnis. Die innige Beziehung zwischen den Protagonisten und die Auseinandersetzung mit den Herausforderungen des Lebens machen das Werk zu einer authentischen und tiefgründigen Erzählung.

            Insgesamt bin ich hin- und hergerissen, aber auf eine positive Art. “Allein mit dir in der Unendlichkeit” ist kein gewöhnliches Buch, sondern ein literarisches Kunstwerk, das es verdient, sich darauf einzulassen. Die Kontroversen, der eigenwillige Schreibstil und die tiefgehenden Themen machen es zu einem Buch, das noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Olivie Blake hat mit diesem Werk bewiesen, dass sie eine aussergewöhnliche Erzählerin ist, die es versteht, den Leser auf eine Reise durch die Vielschichtigkeit des Lebens mitzunehmen. Ich freue mich bereits darauf, weitere Werke der Autorin zu entdecken und empfehle dieses Buch allen, die nach einer literarischen Herausforderung suchen.