RJenzer

  • vor 5 Tagen
  • Beitritt 17. Dez 2024
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  • 18279 Punkte
  • Ich beschreibe mich als kommunikativ, humorvoll und offen.
    Meine Leidenschaft ist das Lesen von Büchern. Genauso gerne schreibe ich Texte (z.B. Tagebuch, Kurzgeschichten) und bewege mich in der Natur.

  • Auch wenn ich die Lektüre bereits etwas länger beendet habe, habe ich leider erst jetzt die Zeit gefunden, mich hier bei euch zu melden. Der 3. Teil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Sobald ich mit den Übungen / dem Schreiben begonnen habe, habe ich die Zeit komplett aus den Augen verloren und kaum noch einen Break machen können. Durch das Buch konnte ich meinen eigenen Schreibstil erkunden und ihn verfestigen. Ich nehme meine geschriebenen Wörter anders wahr, als noch vor der wundervollen Lektüre.

    Es ist beeindruckend zu lesen, wie schwierig der Einstieg in die Schriftsteller:innen-Welt ist, respektive wie schwierige es ist das Buch bei einem Verlag zu veröffentlichen. Die Lektüre lernt mich Mut und Willenskraft zu entwickeln und anschliessend stark daran festzuhalten. Aber auch, dass ich zu dem stehen soll, was ich geschrieben habe und mich nicht durch andere Meinungen verunsichern zu lassen.

  • Belana_st

    Ich bin in der ersten Hälfte des zweiten Teils deutlich langsamer vorangekommen als in Teil 1 und der zweiten Hälfte von teil zwei (die letzten 30 Seiten lasen sich wieder wie von selbst). Ich habe mich gefragt woran es liegt und muss gestehen, dass ich einige Kapitel etwas mühselig fand - die Übungen haben mir sehr gut gefallen, die Seiten dazwischen waren für meinen Geschmack aber doch sehr selbstmitleidig und etwas bitter. Versteht mich nicht falsch, ich finde es gut, dass Milena Moser den müssigen Weg teilt, aufzeigt mit wie viel Kritik man als Schriftsteller:in zu kämpfen hat und wie sie damit umging, teilweise war es mir einfach etwas zu langatmig und/oder anklagend. Wenn man genau hinschaut, dann hat Frau Moser ja doch auch aussergewöhnlich viel Unterdtützung erfahren (zB von Familien und Freunden die immer an sie glaubten und sie unterstützten bis zum Punkt an dem sie extrs für sie einen Verlag gegründet haben).

    Ich glaube nicht, dass ich die Bücher die ich lese aufgrund des Buches von Milena Moser nun genauer analysiere oder kritischer betrachte. Was aber doch mitschwingt, ist ein Grundverständnis dafür, dass wahrscheinlich auch die Autorin oder der Autor des Buches, welches ich mit Herzblut verschlinge, seine Zweifel hatte während des Prozesses. Und wahrscheinlich war er / sie ebenfalls fieser Kritik ausgesetzt. Dieses Bewusstsein hatte ich zuvor weniger stark.

    Meine Früchteschale:

    Kunterbunt liegen sie da. Trauben, Bananen und Mandarinen. Eine eigenartige Mischung - das spüren sie such selbst. Die Trauben kuscheln sich aneinander und schwelgen gemeinsam im Glück, dass sie nicht zu Wein verarbeitet wurden. Sie - die auserwählten - in dieser wunderschönen Schale, einfach nur das Leben am geniessen. Ganz ohne Wind und Wetter. Seit sie hier liegen und es sich gut gehen lassen, wurden andere Früchte hingelegt, weggenommen, umplatziert oder nach draussen in eine grosse, grüne Villa gebracht. Die Trauben beobachteten dieses Geschehen aufmerksam. Die Mandarinen liegen schon viel länger da. Langsam alt, die Haut etwas faltig und müde von den vielen Veränderungen, liegen sie da und lassen den Tag an sich vorbeiziehen - da gibt es nichts mehr zu sehen, nichts mehr zu hören und nichts mehr zu schreiben. Ganz anders bei den Bananen. Sie sind in einer ganz anderen Lebensphase. Viel jünger als die Mandarinen, frischer und voller Vitalität gehen sie gemeinsam in die Wechseljahre. Aber wer nun sofort an Hormone denkt ist auf dem falschen Gleis - bei Bananen ist die Rede von Pigmenten. Sie kommen und gehen in Schüben, einige trifft es stärker und andere weniger - doch langsam und schrittweise werden sie alle gleichermassen Braun. Bereit für einen neuen Abschnitt. So liegt die Schale da, prachtvoll, voller Farben und Früchten - und mit viel mehr Leben und Zauber als man auf den ersten Blick sehen kann.

    • Abschluss

      Hallo zusammen

      Ich möchte mich ganz herzlich bei euch bedanken, dass ihr so aktiv bei dieser Leserunde dabei wart.

      Mir hat es das Schreiben definitiv näher gebracht und wer weiss, inwiefern uns das Buch alle noch beeinflusst.

      Bitte schreibt hier eure Rezension. 🙂

      Liebe Grüsse
      Belana

    • Hallo zusammen,

      Ich war nicht offiziell in der Schreibrunde dabei und habe das Buch erst später per Post erhalten. Deswegen bin ich erst auf Seite 112. Aber ich habe in der Leserunde still mitgelesen.

      Soeben kam Milena Moser bei Glanz und Gloria im TV. 😍

      Was ich bisher vom Buch sicher mitnehmen werde, ist, dass es mich auch sehr beeindruckt, wie Milena Moser trotz allem Gegenwind immer dran blieb.

      Und dass sie auch kleinere Schreibaufträge annahm (bsp. wie auf S. 99 beschrieben: „Weihnachtsgeschenke in letzter Minute“. Gegenstände abholen und beschreiben. Milena Moser sah das immer als eine Übung, um das Handwerk Schreiben weiter zu erlernen.

      Ich werde mir vornehmen, auch mal in kleineren Schritten zu denken oder zu handeln. Es muss nicht immer das eigene grosse Buchprojekt sein. Auch kleinere Schreibaufgaben können uns weiterbringen (wir können dabei lernen) und es kann uns Freude bereiten. Und wer weiss, vielleicht öffnen sich dabei neue Türen. Wichtig ist: Einfach mal machen.☺

      Ich werde nun das Buch weiterlesen. Die Schreibaufgaben bearbeite ich später. Ich notiere mir die Seiten mit den Aufgaben, so finde ich diese schneller.

    • So, ich komme auch mal noch dazu, mich an dieser Leserunde zu beteiligen. Die “Flöhe des Lebens” haben leider die Kontrolle übernommen…😅 Und gerade deshalb geht es mir so ähnlich wie vielen anderen, für die das Buch genau zur richtigen Zeit gekommen ist. Es hat mich absolut überzeugt und viele Themen aufgegriffen, die wahrscheinlich im Leben jeder Schriftstellerin eine Rolle spielen. Ich denke, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, das Schreiben in ihren Alltag zu integrieren; scheinbar sogar solche, die davon leben. Der Umgang mit Alltagsstress als Schreiberling ist aber nur eines der Themen, die mir in diesem Buch wichtig waren. Was ich besonders ermutigend und auch beruhigend fand - besonders als jemand, der die 25 Absagen schon erreicht hat - war, dass auch eine berühmte und erfolgreiche Autorin wie Milena Moser nicht kometenhaft in den Olymp der Schreibgötter aufgestiegen ist, sondern einen Weg voller Hindernisse, Rückschläge und Stolpersteine hinter sich hat. Ihr Talent wurde nicht sofort erkannt, aber sie hat es trotzdem geschafft, weil sie nicht aufgegeben hat.

      Was ich aus diesem Buch ebenfalls mitnehme, ist, dass ich jemand bin, der schreibt. Dass ich das sein kann, ob ich nun veröffentlicht habe oder nicht, ob ich talentiert bin oder nicht, ob ich gerade täglich stundenlang schreibe oder nicht. Das finde ich einen sehr schönen Gedanken…

    • Belana_st

      “Erst schreiben, dann denken!” Dieser Satz ist etwas vom Wichtigsten, was ich aus diesem Buch mitnehme. Aber auch wie wichtig es ist, sich und vor allem alle anderen die eine Meinung zum eigenen Text haben, nicht sehr ernst zu nehmen. Dranzubleiben, auch wenn vieles scheint dagegen zu sein. Weiterzumachen, es wieder und wieder zu versuchen, solange das Schreiben mir selber guttut und mich glücklich macht. Alles andere kommt, wenn es Zeit dafür ist, oder es kommt nichts mehr, ausser die eigene Zufriedenheit und das ist mehr als genug. Dieses Buch hat mich genau im richtigen Moment getroffen. Wenige Wochen vor der Bewerbung zur Leserunde, hatte ich angefangen mich wieder ans schreiben zu nähern und ich suchte nach etwas was mir hilft. Evtl. ein Kurs oder … und da hatte ich das Glück bei dieser Leserunde mitmachen zu dürfen. Dieses Buch war/ist wie mein eigener kleiner Schreibkurs, den ich flexibel gestalten kann.

      Alle Übungen konnte ich noch nicht machen, aber ich bleibe dran. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich dieses Buch auch zu einem späteren Zeitpunkt wieder zur Inspiration, Motivation und zum Vergraulen der Affen zur Hand nehmen werde.

      Ich kannte Milena Moser vor diesem Buch nicht. Mein Interesse ist jedoch mehr als geweckt. Ich fand das Buch gutgeschrieben und einfach zu lesen. Die Mischung aus Tipps, Übungen, Einblicke ins private Leben und die verschiedenen Herausforderungen beim und rundum das Schreiben, sowie die Schilderung der eigenen Erfahrungen, ergab eine packende Mischung. Ich freue mich darauf weitere Bücher von ihr zu lesen, bei denen es mehr um erfundenem als um «sach- und fachkundigem» Inhalt geht.

      Vielen Dank Orellfüssli fürs aufmerksam machen auf dieses Buch und die grossartige, sympathische Autorin. 🙏
      Vielen Dank an Milena Moser, für die Erzählung ihres Weges zur verdient veröffentlichten Schriftstellerin. 👏

    • Ich finde es spannend zu sehen, wie lange Milena Moser trotz harscher Kritik und Anfeindungen immer weiter geschrieben hat. Besonders faszinierend fand ich wie sie eine langweilige Arbeit als Übung für das Schreiben wahrgenommen hat um am eigenen Schreibstil zu arbeiten.

      Bezüglich Vorbilder mag ich Autoren die mit der Enttäuschung von Klischees und Erwartungen spielen. Dies vor allem, da ich viel lese und deshalb oft das Gefühl habe das ich weiss wohin die Geschichte läuft. Deshalb würde ich hier Terry Pratchett und seine Disc-World Bücher besonders empfehlen.

      Auch “Hitchhiker’s Guide to the Galaxy” bleibt für mich unvergessen mit Zitaten wie diesem:

      “For a moment, nothing happened. Then, after a second or so, nothing continued to happen.”
      Douglas Adams

      Da ich momentan bei der Arbeit stark eingespannt bin fällt bei mir das Schreiben momentan weg, was dazu führt, dass ich die Aufgaben die ich noch nicht gemacht habe auf einer To Do Liste führe und später nachholen werden.

    • Hallo ihr Lieben!
      Ich habe gestern das Buch schon einmal fertig gelesen :-) jetzt kann ich mich dann in Ruhe den Übungen widmen - und alles noch einmal lesen.
      Ich wollte heute nur einfach diesen Veranstaltungsfund mit euch teilen, vielleicht möchte ja jemand von euch da hin.

      Kreatives Schreiben

      Findet in Zürich statt.

      Habt ein schönes Wochenende!

    • Belana_st Nun konnte ich ebenfalls den zweiten Teil des Buches abschliessen. Ich habe nicht alle Übungen gemacht, habe mir die spannenden jedoch markiert und möchte diese für ein eigenes Schreibprojekt, das ich schon lange im Kopf habe, umsetzen. Vielleicht helfen sie mir dabei, meine Figuren genauer zu definieren.

      Ich lese im Moment gleichzeitig noch Yellowface von Rebecca F. Kuang und finde der Vergleich der beiden Bücher spannend. Kuang spricht ebenfalls vom harten Business des Publizierens von Geschichten. Moser ebenfalls, von einem anderen Blickwinkel. Dennoch überschneiden sich die beiden in vielen Aspekten (auch in ihren Figuren), die man gar nicht zu denken vermag, da die Geschichten extrem anders sind.

      Ich habe keine/n Lieblingsautor/in, bin generell jedoch sehr fasziniert von guten Fantasy-Autoren, da mir ihre Fantasie so gross und unendlich erscheint.

      Nun bin ich gespannt auf den letzten Teil!

    • Belana_st
      Ich bin nach wie vor begeistert von diesem Buch! Ich mag es sehr, dass Milena Moser ihre privaten Erlebnisse auf dem Weg zur veröffentlichten und erfolgreichen Schriftstellerin teilt. Ich habe auf den vergangenen Seiten oft mit ihr gefühlt, war teils etwas traurig darüber, was sie alles erleben musste, doch allem voran begeistert von ihrem Durchhaltewillen. Sie motiviert und ermutigt mich einfach loszuschreiben, egal was mal aus dem geschriebenen wird und ganz egal was andere darüber denken werden. Sehr nachempfinden konnte ich ihr, als es darum ging vorzulesen oder sich allgemein vor anderen hinzustellen, sich zu zeigen. Da hätte ich auch das grösste Problem da ich ähnlich schüchtern bin. Deshalb wollte ich zuerst meinen «Früchteteller» Text auch nicht teilen. Auch die Affen helfen nicht wirklich, da sie mir ständig wiederholen, dass ich am Auftrag vorbeigeschrieben habe und die Aufgabe nicht erfüllt ist. Ich kontere der Kritik der Affen damit, dass ich einfach «schreibe und dann denke». Aber eben genau wegen dem gelesenen, traue ich mich mal. Den Text habe ich bei der Rohfassung gelassen (siehe weiter unten).

      Ich analysiere die Bücher, die ich lese, tatsächlich ein wenig. Ich mache mir über die Figuren Gedanken, was sie ausmacht und wie die Geschichte vielleicht zustande gekommen ist.

      Ich habe bis zu der angegebenen Seitenzahl gelesen aber noch nicht alle Übungen gemacht, habe es jedoch vor.

      Früchteteller

      Auf dem Teller stehen zwei Orangen, eine Banane und eine Kiwi. Die beiden Orangen verhalten sich wie ein frisch verliebtes Paar und flüstern sich gegenseitig liebevolle und kitschige Dinge zu. Die Orange links scheint vor lauter Glücksgefühle und Liebeleien rote Flecken gekriegt zu haben, die andere Orange rechts, kann ihre Gänsehaut gar nicht mehr bändigen. Die Kiwi wurde so auf den Teller gelegt, dass sie erschreckend nahe am Kopf der Banane liegt. Die beiden gehören doch nicht derselben Rasse an. Wieso hat der Mensch sie so nahe beieinander gelegt, fragt sich die Kiwi etwas genervt. Sie erinnert sich daran, wie sie gestern noch unter all ihren Freunden und Familienmitgliedern fröhlich im grellen Licht des Einkaufsladens lag. Sie hatten miteinander gescherzt, über die anderen Früchte in den anderen Auslagen getratscht und waren den umständen entsprechend fröhlich. Zumindest immer so lange, bis wieder eine von ihnen mitgenommen wurde. Schliesslich war sie gestern an der Reihe gewesen. Eine kühle, blasse, raue Hand, hatte sie gepackt, in einen Plastiksack geworfen, kurz auf ein komisches elektronisches Gerät gelegt, später mit einem anderen Gerät bestrahlt und nach einem elend langem Transportweg, neben diese Banane hin gerollt. Hätte sie das Rollen doch irgendwie stoppen können, bevor sie der Banane so nahegekommen war. Etwas riss die Kiwi aus ihrem Grübeln. Die Banane hatte sich geräuspert und die Kiwi erschrak so fest, dass ihr sämtliche Haare zu Berg standen. «Hi, ich bin Banani, wie heisst du? Deinesgleichen konnte ich von meiner früheren Liegestation aus, von weitem sehen aber die Beschriftung konnte ich nie lesen, die war dann doch zu weit weg für meine kleinen Augen.» Sie konnte die Worte der Banane nicht nur deutlich hören, sondern auch ihren an ihrer Wange spüren, so nahe waren sie sich. «Ich heisse Kiwian.» Aus Sicht der Kiwi brauchte die Banane nichts weiter zu wissen, sie hatte keine Lust auf Smalltalk mit anderen Früchten. Sie wollte zurück zu «ihres gleichen» wie die Banane eben erwähnt hatte. «Cool, freut mich dich kennenzulernen. Was meinst du was wird der Mensch mit uns anstellen? Werden wir direkt so gegessen? Gemixt? Geschnitten und mit etwas vermischt? Wird der Mensch uns zusammen konsumieren? Oder wer von uns kommt als erster dran? Ich tippe auf eine der beiden Orangen, da der Mensch doch gerne Orangensaft am morgen trinkt.» Die Banane war ganz aufgeregt und freute sich mehr über Kiwian’s Meinung zu erfahren. Doch da kam nichts… Kiwian hatte seine Augen geschlossen. Wäre der Abstand zwischen ihnen nicht so gering, hätte Banani einen zweiten Versuch gestartet in der Hoffnung, dass Kiwian sie einfach nur nicht gehört hatte. Gekränkt gab Banani auf und lauschte wieder dem Geflüster der beiden Orangen. Wie gerne hätte sie auch jemanden zum Reden damit die Zeit schneller vorbeiziehen würde und sie noch ein paar schöne Augenblicke hätte erleben können bevor alles zu ende ging.

      • MIMIsLektuere Ich kann mich hier gerade anschliessen. Ich bin mit den Übungen noch überhaupt nicht so weit, möchte aber auch keine ¨überspringen und mir die Zeit lassen, die sie verdienen. Deshalb noch keine Beschreibung des Früchtetellers, aber ich bin mir sicher, dass mich die Banane immer etwas kritisch anstarrt und freue mich auf diese Übung 😉

        Das mit den Notizen finde ich eine super Idee, um unterwegs und jederzeit Ideen einzufangen. Ich kann mir vorstellen, dass da “die Affen” auch weniger laut sind, weil es ja “nur Handynotizen” sind. Kann ich mir gut vorstellen, das auch auszuprobieren!

        Bezüglich Vorbilder: Ich habe auch kein konkretes Vorbild in der Literatur und mag die Vielfalt, gerade auch in verschiedenen Sprachen zu lesen (z.B. Max Frisch, Irene Graf, Isabelle Allende, Richard Powers, bell hooks, …). Ich bin an einem Literaturfestival Tabea Steiner begegnet und fand ihre Art, wie sie live aus ihren Geschichten vorgelesen hat, sehr spannend und irgendwie erfrischend. Ich finde bei Lesungen kommt da noch einmal eine ganz andere Komponente hinzu und das kann das Geschriebene noch einmal super verstärken.

      • Leider bin ich noch nicht so weit gekommen mit meinen Übungen, stecke noch auf Seite 87. Gelesen habe ich schon etwas weiter, aber noch längstens nicht alles für die Lesewoche 2.
        Dafür habe ich für mich eine neue Schreibform entdeckt: ich schreibe in mein Notizenprogramm auf dem Mobile wenn ich unterwegs bin. Da kommen die angebrochenen Sätze fast automatisch und irgendwie kann ich erstaunlich gut schreiben, während rundherum ein Gewusel ist.

        Mich berühren viele Äusserungen von Milena Moser sehr, erkenne ich mich doch oft darin wieder. Das ermöglicht mir eine ganz neue Aussensicht auf meine Kindheit, auf mein So-Sein. Prima!

        Bin gespannt, was noch alles kommt!

        • Belana_st Es war sehr spannend und auch intensiv mitzuerleben wie Milena Ihren Erfolg empfunden hat…..Ich hätte zum Beispiel nie gedacht, dass sich Autoren egal ob männlich oder weiblich zum Teil mit so krassen Kritiken auseinandersetzen müssen. Ich habe richtig mitgefühlt in diesem Teil, wie Milena immer wieder aufgestanden ist und allen Kritike(rn) zum Trotz weitergeschrieben hat und immer wieder vor Augen hatte: UND DOCH ICH WILL, ICH WILL SCHREIBEN. Mit den Übungen habe ich begonnen, aber leider bin ich noch nicht bei der Früchteschale angekommen 😁 dazu werde ich mich aber noch äussern.

          Ich bin nun durch mit dem Buch und ja…..ich erwische mich beim Lesen immer wieder dabei mir Gedanken über den Werdegang des Autors des aktuellen Buches zu machen, welchen Weg ist er gegangen? Welche Hindernisse stellen sich in den Weg? Als grosses Vorbild in der Literatur ist für mich meine Lieblingsautorin Valentina Fast, welche auch sehr jung Ihren Weg gegangen ist und soooooo tolle Bücher geschrieben hat.

        • Das Buch hat bei mir einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Ich mag das schlichte Cover und das Schreibheft hat mich positiv überrascht.
          Da für mich beim schreiben meist nach kurzer Zeit das Gefühl der Unzulänglichkeit überwiegt, fand ich es sehr spannend das im Buch zuerst die negativen Gedanken behandelt werden. So wurde ich bei meinem Problem abgeholt und konnte mich gar nicht erst in diese Ausrede flüchten.

          Wie wohl die meisten hier, habe ich mit der Zeit nach der Ausbildung langsam die Motivation am schreiben verloren. Für mich war das Hindernis beim schreiben entweder die Ungewissheit wohin ich mit meiner Geschichte genau gehen will oder das Gefühl das es die Geschichte oder auch nur einen Charakter in dieser Geschichte schon in anderen Werken gibt.

          Die Aussage von @Belana_st mit zu wenig Details in der Story hat mich sofort an Chekhov’s gun erinnert (ja musste googeln wie der Autor hiess). Er hat gesagt, wenn im ersten Akt eine Waffe über dem Kamin hängt, so soll diese im zweiten auch benutzt werden. Das würde für einen Text mit nur den notwendigen Beschreibungen sprechen.

          Bezüglich des Buches bin ich vor allem noch gespannt, ob es noch einen Teil gibt, indem erklärt wird, wie man aus dem einfach schreiben und sich von der Geschichte tragen lassen auf eine sinnvolle und zusammenhängende Geschichte kommt. Für längere Werke sehe ich nicht wirklich wie sich aus dem einfach Schreiben dann ein Plot ergibt.

          Bisher bin ich vom Buch überzeugt. Es ist einfach zu lesen und ich habe nicht das Gefühl ein trockenes Lehrbuch zu einem Thema zu lesen sonder fühle mich abgeholt und unterstützt anstelle von belehrt.

          • Belana_st

            Papierflieger hat es bei mir nach dem ersten Drittel noch keinen gegeben (wie einigen von euch ist auch mir das Schreibheft zu schade dafür), aber die Affen sind am Start…

            Der liebevoll gestaltete Einband des Buches und das schöne Schreibheft haben mir sofort Vorfreude und Neugierde ausgelöst, das Buch durchzugehen. Der erste Drittel vom Buch hat mir schon ganz gut gefallen - die Mischung zwischen Milena Mosers Bericht ihrer persönlichen Geschichte mit dem Schreiben, verknüpft mit den ermutigenden Impulsen und den Übungen, die auch jemand, der ganz und gar noch nicht / nicht mehr geübt ist zu Schreiben, haben mich gut abgeholt. Das tägliche Schreiben ist wohl auch für mich eher nicht ein realistisches Ziel, dennoch konnte ich die bisherigen Übungen mitmachen und hatte auch schon ein erster Krampf im Arm vom händischen Schreiben.

            Bei mir war das Geschichtenschreiben in der Kindheit etwas, was mir Spass gemacht hat - auch für Schulaufsätze konnte ich mich begeistern. Leider wurde aus dem Schreiben-Wollen irgendwann unbemerkt ein Schreiben-Müssen und als es kein Müssen mehr war, ist es mir weitgehend abhandengekommen.

            Das Tagebuchschreiben hingegen ist etwas, was mich jahrelang täglich begleitet hat - mal ausgiebig und in blumigen Sätzen, mal krakelig oder in einer Fremdsprache, die ich eigentlich noch gar nicht richtig beherrschte. Milena Mosers Credo “erst Schreiben dann Denken” habe ich da wohl unbemerkt schon umgesetzt. Beim heutigen Tagebuchschreiben komme ich zwar auch wieder in den Flow- dafür muss zuerst aber das Affenkreischen überstanden werden….

            Ich freue mich auf den nächsten Abschnitt und bin gespannt, ob das Schreiben mit den Anregungen wieder Einzug in den Alltag hält…

          • Ich habe den ersten Teil sehr gerne gelesen. Einerseits ist es spannend, die Schreibgeschichte von Milena Moser zu lesen. Wie sie in Paris selbstbewusst sagt: Ich bin Schriftstellerin. Den Beginn von ihrem Roman schreibt. Der Kontakt mit dem Verleger. Ja, es braucht eine gewisse Hartnäckigkeit, ein Bewusstsein, dass es richtig ist, was man tut.

            Jeden Tag zur gleichen Zeit zu schreiben - das ist auch für mich eine Herausforderung. Wann sollte das sein? Jeden Tag schon 20 Minuten zu schreiben, ist gut. Ich belasse es bei diesem Ziel.

            Wie bereits erwähnt, trifft es sich gut, da ich den März als persönlichen Schreibmonat gewählt habe. Geplant hatte ich, mich einmal pro Woche für eineinhalb Tage fürs Schreiben zurückzuziehen. Ich ertappe mich jetzt bereits: Ach, das ist doch etwas übertrieben. Mein Sohn braucht mich bestimmt. Deshalb ist es grad gut, dass diese Ermutigung da ist. Ja, ich mache das. Ja, ich schreibe. Ja, ich weiss nicht, wohin es führt. Ich versuche es, ich schreibe.

            Überlegt habe ich mir, warum Milena die Affen und die Kritik so prominent an den Anfang stellte. Und nicht einfach mit Schreibübungen zu beginnen. Im Sinne: Schreiben interessiert mich, legen wir los. Vielleicht kann ich am Schluss diese Frage beantworten. Wie ist dieser Einstieg für euch?

            Und: Jemand schrieb von einer Online-Schreib-Gruppe. Wie funktioniert dies - wäre diese Gruppe für Neue offen?

            Zum Schluss noch mein Satz:

            Es war einmal ein Haus, das seit Urzeiten auf der Anhöhe stand und über alle Geheimnisse schwieg.

            • Belana_st
              Ich fand es gerade sehr spannend, die Kommentare und Gedanken der anderen Mitgliedern zum ersten Teil des Buches zu lesen. Ich war gespannt, in welcher Form diese “Ermutigung” (klingt viel schöner als “Ratgeber”) daher kommt und finde schon nur die Grösse und Dicke des Buches gut, weil es nicht gleich abschreckt. Ich muss zugeben, ganz alle Übungen habe ich noch nicht gemacht, aber ich gehe sie Schritt für Schritt durch und lese schon einmal etwas weiter.

              Ich habe das mit dem täglich zu einer fixen Zeit und gleich lange zu schreiben schon im Kontext meiner Dissertation oft gelesen und nie gemacht 😂 Ich kann verstehen, dass das bei Grossprojekten helfen kann, mir liegt das persönlich irgendwie nicht so. Ich bin fürs Schreiben gerne in einer bestimmten Laune und Situation, und kann das trotz ähnlicher Pendelstrecke nicht jeden Morgen gleich gut (z.B. Lärm, Sitznachbarn, Müdigkeit, Ausgeschlafenheit 😉). Kann man alles als schlechte Ausreden anschauen, mir hilft es mehr, mir regelmässig dafür Zeit zu nehmen und ich bin da etwas weniger streng als täglich, dieselbe Zeit und dieselbe Dauer.

              Aber vielleicht kommt hier auch dazu, dass ich nicht die Ambition habe, ein Buch zu schreiben. Ich schreibe einfach gerne für mich, eher im “Journaling”-Style und habe auch nicht den Anspruch, dass das einmal jemand lesen und gut finden soll. Bei der Arbeit muss ich viel schreiben, etwas weniger kreativ aber auch nach klaren Vorstellungen der Leser:innen, und dort merke ich extrem, wie ich die “Affenstimmen” höre. Deshalb fand ich diese Übungen echt witzig und bin gespannt, wie sich das auswirken wird.

              Ich mochte auch den Kommentar von @Adina_ zum Creative Writing resp. dass wir Schweizer:innen vielleicht manchmal etwas mehr Lockerheit und Mut brauchen. Ich finde, dass das im Buch echt gut rüberkommt und die Übungen irgendwie auch die Angst vor negativem Feedback nehmen oder zeigen, dass nicht alles (vor allem der erste “shitty first draft”) perfekt sein muss.

            • Ich bin gestern auch fertig geworden mit dem ersten Teil, und habe versucht, alle Übungen zu machen, auch wenn ich zugeben muss, dass ich keine Papierflieger habe fliegen lassen…😅 Das Buch gefällt mir sehr gut, der Titel ‘Eine Ermutigung’ scheint mir immer passender. Es tut gut, von den Rückschlägen und Misserfolgen einer jener zu hören, die es geschafft haben. Das zeigt, finde ich, dass wir alle mehr oder weniger am selben Ort angefangen haben, und dass wohl niemand ohne Widerstand zum Erfolg kommt.

              Leider kann ich im Moment keine zwanzig Minuten pro Tag finden, in denen ich schreiben kann, aber besonders den Ratschlag ‘Erst schreiben, dann denken’ werde ich mir künftig zu Herzen nehmen. Auch die Affenstimmen, die Milena Moser beschreibt, kenne ich aus meinem Schreiben. Vielleicht hilft es, dieser demotivierenden Kritik einen Namen zu geben.

              In der Übung “Es war einmal…” lautete mein Satz “Es war einmal die Zeit, die verging, oder auch nicht.” Klingt schon seltsam, aber ich bin momentan in einem Schreibkurs, wo ich mich ein wenig an das Automatische Schreiben gewöhnen konnte. Mittlerweile bin ich nicht mehr so kritisch mit mir…🥲

              • Ich habe bereits in meiner Jugend vom Schreiben eines Buches geträumt. Dann kam das Problem, dass ich nicht genügend an den Traum geglaubt habe und mir nebst der Ausbildung die Zeit gefehlt hat. Oder zumindest habe ich mir das eingeredet. Ich sehe „Schreiben - Eine Ermutigung“ als zweite Chance, die ich nun ergreifen soll.

                Das Buch hat mich von der ersten Seite gepackt und ich kann es kaum noch weglegen. Die Übungen finde ich eine tolle Abwechslung zum Schreiben und sind durch die Aufgabenstellungen leicht zu lösen. Von dem Schreibheft bin ich sehr positiv überrascht - ich nutze dies gleich für all die Übungen und das tägliche Schreiben.

                Jetzt bin ich auf den zweiten Teil des Buches gespannt.