Moerischi

Mit “Warum nicht” bietet Kobi Yamada eine super schöne Fortsetzung oder Ergänzung zu “vielleicht”. Wiederum sind die Illustrationen sehr schön und kunstvoll, und lassen viel Raum für Kreativität und eigene Vorstellungen. Thematisch geht es dieses Mal um das Entdecken der Möglichkeiten mit Kinderaugen. Ich finde, dass dies sehr liebevoll gemacht wird. Es werden vielschichtige Möglichkeiten aufgegriffen, die Kinder zum Träumen aufgefordert, und dazu gebracht, die Gedanken und Ideen schweifen zu lassen. Ein schönes Buch zum begleiteten Lesen und gemeinsamen Träumen.

“Vielleicht” ist ein wunderschönes Bilderbuch für Kinder (Ich habe es aber auch schon Freund:innen geschenkt). Es thematisiert ganz viele Begabungen, die Menschen haben können und zeigt, dass Kinder gross Träumen können/sollen und dass es ganz viele Möglichkeiten gibt. Zudem ist das Bilderbuch mit wunderschönen Illustrationen versehen. Ich finde es ein gutes Buch, um das gemeinsam Anzuschauen und dann auch Träume/Wünsche/Ideen gemeinsam zu diskutieren und dadurch die Kreativität anzuregen, und Kinder zum Träumen aufzufordern.

In “Schreiben - Eine Ermutigung” löst Milena Moser sehr stark ein, was sie verspricht. Das kleine dünne Büchlein enthält so viel mehr, als es auf den ersten Blick scheint. Denn darin sind zahlreiche Schreibübungen versteckt, die Anregung bieten, Kreativität fördern, Möglichkeiten zum Ausprobieren bieten, und auch immer wieder etwas herausfordern. Ich würde es also weniger als Buch sehen, das man einfach liest und dann weg legt, sondern eher als ein Arbeitsheft, das einem über eine längere Zeit benötigt. Denn die braucht man, wenn man alle Übungen ausprobieren will und ich finde, dass es sich lohnt, sich diese Zeit zu nehmen und das Buch immer wieder für eine Zeit wegzulegen. Schön finde ich auch die vielen Eindrücke, die Milena Moser in ihr Leben gibt. Man erfährt viel über ihre Herkunft, ihre Herkunftsfamilie und Rituale und Gewohnheiten in diesem Schriftsteller:innen-Haushalt. Ermutigend ist, wie sie ihren Willen und ihren Weg beschreibt, der viele Rückschläge enthält und der offen und ehrlich wirkt. Dabei begegnen einem immer wieder die “Affen im Kopf”, die nur auf das negative fokussieren und destruktiv sein können. Schön, dass Milena Moser es schafft, konkrete Wege und Übungen aufzuzeichnen, wie man diese bekämpfen kann. Ich würde das Buch vor allem denjenigen weiterempfehlen, die auf irgendeine Art schreiben wollen. Und beschränkt euch hier nicht auf “Ich will Schriftsteller:in werden”. Es ist auch absolut passend für Tagebuchschreiber:innen, Personen, die auf der Arbeit viel schreiben (was vielleicht oft weniger kreativ ist), oder einfach solche, die sich kreativ einmal auf diese Art austoben möchten, ohne dabei Ambitionen zu haben. Schön ist, dass Milena Moser hier nicht wertet oder begrenzt: Alle, die schreiben wollen, sollen das mit Freude tun können und erhalten von ihr Unterstützung dabei.

Das Buch beginnt mit Siennas Reise an die Universität in Glasgow, die sie nach einer schwierigen Zeit aufgrund des Todes ihrer Eltern antritt. Gemeinsam mit ihrer Freundin Hailey starte sie in dieses neue Abenteuer und lernt rasch auch Alick kennen. Der Sprössling aus einer reichen Familie fasziniert sie und zieht sie an. Die Liebesgeschichte der beiden ist vorprogrammiert, und doch tauchen noch so einige Schwierigkeiten aus, die sie gemeinsam meistern müssen. Dabei ist einiges etwas voraussehbar und nicht sehr überraschend, trotzdem ist es schön, sie gemeinsam auf diesem Weg zu begleiten und zu sehen, wie sie ihre Trauer bewältigen, mit schwierigen Erlebnissen umgehen, und aufeinander Rücksicht nehmen. Ein Rescue-Roman für LiebhaberInnen dieses Genres, eher für Jugendliche/junge Erwachsene geschrieben (auch durch das Unisetting und die verwendete Sprache mit vielen Anglizismen), und wenn trotz der Liebesgeschichte nicht eine “nur leichte Kost” gesucht wird. Durch die Thematisierung von psychischen Problemen, traumatischen Erlebnissen und der Therapie davon nehmen auch solche, für manche Personen allenfalls belastende, Themen Raum ein. Das Buch liest sich gut, ist aber nicht durchgehend gleich mitreissend. Vor allem der erste Teil gefiel mir gut, danach zog sich alles etwas in die Länge. Auch Siennas Blogeinträge, die zwar eigentlich spannend waren, um sich ein noch besseres Bild ihrer Gedankenwelt zu machen, nervten mich ab einer gewissen Stelle eher. Zudem wurden durch das Wechseln zwischen den Perspektiven der ProtagonistInnen einige Geschichten auch “doppelt” erzählt, was ich eher unnötig fand. Insgesamt also eine gute Unterhaltung, wichtige Themen werden angesprochen, über weitgehende Teile spannend geschrieben, aber trotzdem vorsehbar/ohne grosse Überraschungen und eine Liebesgeschichte mit Happy End.

Ich habe das Buch “Idol in Flammen” im Rahmen der Leserunde auf Book Circle gelesen. Es war für mich das erste Buch einer japanischen Autorin und somit war ich sehr gespannt. Das Buch ist sehr kurz und somit ein guter Einstieg. Thema ist die Japanische Pop Szene, in die man in den wenigen Seiten einen sehr tiefen Einblick erhält. Das Buch fesselt, es ist teilweise schockierend, aber man ist sehr nahe beim Heranwachsen von Akari dabei. Sie ist besessen von Masaki, einem J-Pop-Star. Ihr Teenager-Alter und Heranwachsen sowie ihre Bessessenheit fesseln und schockieren zugleich. Auch die Reaktionen der Familie darauf. Ich mochte die kurze, eher abgehackt wirkende Sprache (evtl. auch der Übersetzung geschuldet?). An sich passiert eigentlich jedoch nicht viel, die Geschichte weist nicht viel Handlung auf, und trotzdem ist das Buch relativ schnell gelesen.

Aktuell, wissenschaftlich fundiert, klug geschrieben und absolut relevant. In “die Erschöpfung der Frauen” beschreibt die Geschlechterforscherin und Soziologin Franziska Schutzbach verschiedene Zusammenhänge zwischen aktuellen Problemen und deren Entstehung, Entwicklung, aber auch Vorschläge für Lösungen. Dabei thematisiert sie verschiedene Aspekte des Frauseins und wichtigen Themen für die Empanzipation: sexuelle Verfügbarkeit, schlechtes Selbstvertrauen, Körperscham, Mental Load und emotionale Verausgabung. Für alle, die sich mit diesem aktuellen und relevanten Thema auseinandersetzen möchten. Es kommen bestimmt “Aha-Momente” beim Lesen, bei denen man sich ertappt, wie man sich identifiziert oder man in dieselben Fallen tappt. Und eigentlich wäre das Buch auch für all diejenigen geeignet, die mit Feminismus oder Emanzipation nichts anfangen können “weil es das in der Schweiz nicht braucht” oder “die Frauen es hier ja gut haben”, damit sie erkennen können, wie weitwirkend dieses Thema ist und dass es uns alle - nicht nur Frauen - betrifft.

In “Maybe you should talk to someone” schildert die Psychologin Lori Gottlieb ihre persönliche Geschichte, ihre Beziehung zu ihrem Psychologen sowie ihren Familienmitgliedern, aber auch zu ihren Klient:innen. Es ist eine lockere und humorvolle Lektüre - obwohl teilweise harte und schwierige Themen angesprochen werden. Anhand von einigen exemplarischen (natürlich anonymisierten) Klientinnen und Klienten erzählt sie über ihren Alltag als Psychologin, welche Gedanken sie während den Sitzungen hat, wie sie diese Beziehungen pflegt und was ihr dabei wichtig ist. Zugleich benötigt sie aber auch Unterstützung eines Psychologen und nimmt die andere Rolle ein. Sie verbindet diese Erfahrungen geschickt mit denen ihrer Klient:innen und leuchtet dabei die Therapie von beiden Seiten her aus. Dabei baut sie ganz viele Stigmata ab, nimmt dem Thema die Schwerheit und beschreibt alles auf eine unterhaltsame Weise. Das Buch ist für alle, welche sich für psychologische Vorgänge und Themen interessieren oder die wissen möchten, was Therapeuten denken oder wie es sich auf der anderen Seite des Therapieraumes anfühlt.

Die deutsche Comedienne Carolin Kebekus widmet ihr Buch dem Feminismus. Sie teilt ihre Erfahrungen als kleines Mädchen z.B. in der katholischen Kirche oder beim Kölner Karneval. Sie analysiert, kritisiert scharf und das alles mit der nötigen Portion Humor. Wie der Titel schon verrät, kommt sie dabei immer wieder zum Schluss, dass mittlerweile zwar Platz für Frauen ist, aber jeweils nur für eine “die Schönste, die Lustigste, die Coolste oder die Schlankste”. Diesen Mythos will sie aufbrechen und fordert Frauen auf, ihre Kolleginnen gemeinsam mit an die Spitze zu nehmen, sich gemeinsam zu verbünden und den Raum an der Spitze auch einzufordern. Die zahlreichen Anekdoten, welche Kebekus gewohnt lustig und zynisch wiedergibt, lockern das früher trockene Thema des Feminismus auf. Gerade für Leute, die sich mit feministischen Alltagsthemen auseinandersetzen wollen und noch wenig Hintergrundwissen dazu haben, ist dies ein humoristischer und doch guter Einstieg.

Im dünnen Büchlein “Hört einander zu!” schildert Elif Shafak - eine der führenden Frauenstimmen aus der türkischen Literatur - in einem essayistischen Stil ihren Blick auf die heutige Welt, das heutige Geschehen und die Gesellschaft. Dabei teilt sie eigene Erfahrungen und lässt ihre Perspektiven einfliessen, ohne dabei in lange Geschichten abzuschweifen. Konkrete Handlungsempfehlungen fehlen - bis auf die kurze und prägnante Aufforderung im Titel. Trotzdem liefert der Essay Denkanstösse und regt zum Einbeziehen von unterschiedlichen Perspektiven an. Ein Werk, das schnell gelesen ist und doch Denkanstösse hinterlässt. Kurz und knapp und in einem schönen Einband verpackt.

Der Einstieg in die Geschichte passiert über Zeitungsartikel, welche die Verurteilung eines renommierten Professors (Norton Perina) und Nobelpreisträgers aufgrund sexuellem Missbrauchs an Adoptivkindern verkünden. Anschliessend ordnet ein Freund dieses Professors ein, was er davon hält und was folgen wird: Nämlich die Lebensgeschichte von Perina, welcher er während seines Gefängnisaufenthalts aufschreibt und kapitelweise an seinen Freund schickt. Dieser ergänzt darin Fussnoten mit weiterführenden Erklärungen. Dann beginnt die eigentliche Geschichte. Diese ist von Beginn an packend. Perina beginnt bei seiner Kindheit, erklärt sein spezielles Verhältnis zu den Eltern und zu seinem Bruder, sein Heranwachsen und der Start seiner wissenschaftlichen Karriere. Als Forscher reist er auf eine Insel, auf der ein Urvolk völlig abgeschottet von der restlichen Zivilisation lebt. Die Beschreibungen sind am Anfang bunt, eine völlig neue Welt wird heraufbeschworen mit spannenden Pflanzen, eindrücklichen Tieren und der Alltag eines primitiv, aber glücklich wirkenden Volkes wird beschrieben. Perina - obwohl teilweise sehr speziell - wächst einem als Leser:in immer weiter ans Herz, obwohl man von der Einleitung weiss, dass er Schlimmes getan hat. Doch er schafft es mit der Beschreibung seiner Perspektive immer wieder, seine Handlungen nachvollziehbar zu machen, obwohl sie schrecklich sind. Denn schliesslich nimmt er Menschen des Urvolkes als Versuchspersonen in sein Labor, lässt sie jahrelang in einem kerkerähnlichen Raum vor sich hin rotten und kümmert sich äusserst wenig um sie. Zudem ist er emotional komplett unstabil und adoptiert zahlreiche Kinder aus dem Urvolk, deren Insel nach seiner Entdeckung von möglicherweise ewigem Leben komplett zerstört worden ist, um diese Leere in sich auszufüllen. Anders als bei “Ein wenig Leben” derselben Autorin dachte ich eigentlich, ich wüsste, auf was ich mich einlasse und die Abgründe der Menschheit seien weniger krass dargestellt. Doch mit dem Abschlusskapitel, in welchem der zuvor zensierte Ausschnitt aus Perinas Memoiren wiedergegeben wird, wird die im Buch langsam aufgebaute Beziehung und der Eindruck von Perina komplett zerstört. Einmal mehr eine unglaubliche Leistung von Hanya Yanagihara! Sie schafft es, einen exzentrischen Wissenschaftler ohne moralischen Kompass zuerst nahbar und sympathisch zu machen - um dies dann am Ende in aller Heftigkeit zu zerstören. Ein fesselndes Buch, aber nichts für schwache Nerven, obwohl es kein Thriller ist und lange Beschriebe von Landschaften, Völkern oder des wissenschaftlichen Prozesses enthält. Insgesamt ist es trotzdem heftig.

Die Kolumnistin Nina Kunz beschreibt in “Ich denk, ich denk zu viel” pointiert, manchmal extrem lustig und manchmal nachdenklich, das aktuelle Weltgeschehen und aktuelle Themen, die uns beschäftigen. Sie schreibt über Sinnkrisen, Selbstzweifel und Sehnsüchte. Die Texte sind kurz (meist 3 Seiten), aber auf den Punkt gebracht. Ich finde die Lektüre dieser Texte super für zwischendurch, sie können zum Nachdenken oder zum Schmunzeln bringen und zeigen, dass man sich selbst nicht immer allzu ernst nehmen sollte.

Das offizielle Wimmelbuch zu Hazel Brugger und Thomas Spitzers “Deutschland was geht” Abenteuern. Das Buch ist vom Illustrator Jannes Weber unglaublich liebevoll und mit vielen Details gestaltet. Es gibt verschiedene Figuren, die auf allen Seiten zu finden sind, so wie im klassischen Wimmelbuch. Auch sonst tauchen immer wieder Leute aus dem “Deutschland was geht”-Universum auf oder andere bekannte Gesichter. Das Wimmelbuch ist ein super Geschenk für Kinder, aber auch Erwachsene, vor allem, wenn sich diese mit irgendwelchen Inhalten von Hazel & Thomas (Nur verheiratet Podcast, YouTube Videos, Hazels Tour) beschäftigen.

Ich mag die Reihe “selber machen statt kaufen” allgemein sehr und da ich gerne koche und in der Küche bin, gefällt mir dieses besonders. Es sind viele verschiedene Rezepte und Ideen, wie man in der Küche mehr selber machen kann. Das reicht von Bouillon, Gemüsepaste über Instantsauce, Brotaufstrich über Mandelmilch und Ketchup. Es ist also sicher für alle unterschiedlichen Ernährungsweisen und Präferenzen etwas dabei. Die Anweisungen zum Erstellen sind einfach und zudem gibt es online auch Kommentare und Tipps von anderen Nutzer:innen zu den Rezepten.

Der Männerroman von “Matthias Sachau” hält genau, was er verspricht. Es ist eine Liebesgeschichte, nicht unglaublich kompliziert oder unerwartet, aber definitiv unterhaltsam. Ich musste mehrere Male beim Lesen im Zug laut loslachen und erntete kritische Blicke von Mitpendler:innen. Aber wenn die Scheinheirat zwischen Lukas und seiner Mitbewohnerin wieder vom kritischen Nachbarn und Finanzbeamten unter die Lupe genommen wird, dann passiert einfach zu viel Lustiges. Und als dieser ihnen dann noch beim Retten ihrer Ehe behilflich sein will, wird das Chaos perfekt. Kurzum, ein unglaublich lustiger und anspruchsloser (nicht negativ gemeint, liest sich einfach schnell und locker) Liebesroman. Für mich die perfekte Lektüre in den Ferien oder um zwischendurch abzuschalten und einfach zu geniessen.

Ich wusste nicht genau, was mich bei “alles über Liebe” von Bell Hooks erwartet. Doch aufgrund der vielen Empfehlungen in meinem Umfeld habe ich mir das Buch gekauft und es in kurzer Zeit verschlungen. Bell Hooks teilt in diesem Buch ihre Gedanken, ihre Erfahrungen und Weisheiten zum Thema Liebe. Was zuerst langweilig kling, ist es überhaupt nicht. Denn das macht sie teilweise mit extrem persönlichen Erlebnissen, teilweise mit provokanten Aussagen oder erschreckenden Geschichten. Dabei geht sie in jedem Kapitel einem anderen Blickwinkel auf die Liebe oder damit verbundenen Themen wie Romantik, Vergebung oder Vertrauen nach. Ihre Gedanken ordnet sie anhand von Erlebnissen oder anderen schriftlichen Werken und nimmt den Leser/die Leserin dabei stets an der Hand. Wenn auch negative Seiten von Liebe wie sexualisierte Gewalt angesprochen werden, so macht dieses Buch sehr viel Hoffnung. Hoffnung auf eine Welt voller Liebe und ist eine Aufforderung, der Liebe im Leben mehr Raum zu lassen.

Die meisten kennen Maya wohl von Instagram/YouTube/Tiktok, wo sie als fitgreenmind ihre Rezepte teilt. Weil es da bereits eine so grosse Vielzahl an Rezepten gibt, dachte ich zuerst, das Kochbuch sein unnötig. Aber ich mochte es dann doch sehr und es ist gerade dann praktisch, wenn man Inspiration braucht und einfach eine Seite aufschlagen will und nicht stunden durch einen Feed scrollen will. Praktisch ist, dass jeweils ganze Gerichte zusammengestellt sind, so dass man die Gerichte wirklich 1:1 übernehmen kann. Der Nachteil davon ist, dass es manchmal etwas mühsam ist, wenn man Teile der einzelnen Rezepte anders kombinieren möchte. Das Kochbuch ist sicher auch für Einsteiger:innen in die vegane Küche geeignet. Es hat eine persönliche Note durch Mayas Geschichten, es gibt auch Videos zu den Rezepten (QR-Codes) und beim Einstieg werden wichtige Küchengeräte/Must-haves erklärt.

Die Kurzgeschichten aus “Post aus Barcelona” passen nicht nur zu Weihnachten, sondern sind für jede Jahreszeit geeignet. Die Geschichten sind auf Hochdeutsch und in Mundart - und Pedro Lenzs Mundartgeschichten sind einfach immer super: authentisch, einfach und nah, lustig und direkt. Beim Lesen hat man wirklich das Gefühl, dass es eine Geschichte ist, die in der Stammbeiz am Nachbartisch erzählt wird und man dabei Lauschen kann.

Ich mag das Kochbuch, weil es wirklich einfache vegane Rezepte hat. Es gibt schon einige etwas speziellere Zutaten, aber solche, die man in grösseren Coop/Migros-Filialen bekommt. Zudem sind die Rezepte kurz und einfach gehalten, also auch für die schnelle Küche geeignet. Die Rezepte sind abwechslungsreich, lecker und einfach zu machen. Wer aber auf der Suche nach sehr aussergewöhnlichen, exotischen und neuen Rezepten ist, wird hier eher nicht fündig. Es ist aber eine super Basis, z.B. auch für den Einstieg in die vegane Küche. Viele der Rezepte sind zudem praktisch für Foodprep oder zum Mitnehmen, auch das ein klares Plus!

Ich muss sagen, mich hat “Kurt” tief getroffen! Das Buch widmet sich einem unglaublich traurigen Thema: Dem Tod eines Kindes. Auch hier überzeugt Sarah Kuttners direkte Art. Sie zeigt den Alltag einer Familie, die nicht weiss, wie mit der eigenen oder der gemeinsamen Trauer umzugehen. Trotz des traurigen Themas ist der Roman humorvoll. Es werden nicht spektakuläre Ereignisse beschrieben, sondern der Familienalltag einer Familie, die verloren ist und sich komplett neu orientieren muss. Ich war zutiefst berührt, musste weinen und genoss es trotzdem, wie bodenständig und direkt die Geschichte die Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen thematisiert.

Die Protagonistin Karo ist jung, erfolgreich und depressiv. Das hätte das Potenzial für ein trauriges und dunkles Buch. “Mängelexemplar” ist das aber nicht. Die Protagonistin Karo, die sich in psychologische Behandlung begibt, kämpft sich durch ihr Leben. Mal erfolgreicher, mal weniger. Dabei zeigt Sarah Kuttner auf eine lustige und unterhaltsame Art, wie der Kampf mit einer Depression oder depressiven Verstimmung aussehen kann. Und doch schafft es Kuttner, dass das Buch das Thema Depression nahbar macht. Sie bietet tiefe Einblicke in die Psyche und den Alltag von Karo, die ihren Humor und Selbstwitz nicht verliert. Und immer weiter kämpft gegen die Verlorenheit in ihrem Leben.