Miracula

Ich hatte gehofft, dass am Schluss des Buches viele offene Fragen eine Antwort finden würden. Letztendlich passierte aber kaum etwas und es löste sich Vieles einfach im Nichts auf. Alle Andeutungen blieben leere Worthülsen, welche keine Bedeutung hatten, was mich als Leserin etwas frustrierte, da ich gerne intellektuell herausgefordert werde. Ich denke eine gute Autorin muss kein «Wunderkind» sein, jedoch etwas zu sagen haben. Hier habe ich versucht, im Text etwas zu finden, was gar nicht da war. Ich denke Minu Tizabi braucht einfach noch Zeit, um als Autorin zu reifen. Dieser Roman ist mal ein Anfang.

Selten ein so schlechtes Buch gelesen! Frau Bagus sollte sich besser vollumfänglich auf Lebensberatung konzentrieren und die Literatur aussen vor lassen. Alleine auf Schockelementen jedenfalls lässt sich keine Handlung aufbauen. Fand ich den Kindstausch am Anfang schon stark an der Schmerzgrenze, so war die Selbstaufopferung am Ende dann definitiv zu viel des Guten! Dies hat für mich nichts mit Feinstofflichkeit zu tun! Wie kann man ständig von Wunder und was weiss ich für Bedeutsames reden, wenn die Tatsachen alles andere als wundervoll sind! Weiter ist jeder Satz dermassen künstlich mit „Lebensweisheiten“ aufgeladen, dass für mich das Lesen von „Die Farbe von Glück“ kein Vergnügen, sondern eine reine Qual war und sich mir die Bedeutung des Buchtitels bis zum Schluss nicht erschlossen hat. Definitiv von meiner Seite keine Leseempfehlung!

Black Women’s Lives Matter! Auch wenn man nichts mit Feminismus am Hut hat, dieses Buch legt man nicht mehr so schnell aus der Hand … Die einzelnen Kapitel sind zwölf Frauenschicksalen gewidmet, welche in der Kontroverse der modernen Feminismusdebatte stehen. Als Frau hatte ich viele Déjà-vus über Diskriminierung, Sexismus und vielem mehr, jedoch auf solch rotzfreche Art den Protagonistinnen in den Mund gelegt, dass ich oft lachen musste, wenn auch der Ernst der Lage deshalb um nichts weniger wurde. Ein hochaktuelles Buch über moderne Amazonen, welche für Würde, Anerkennung, Integration und gegen Rassismus kämpfen. Witzig, frech und in einer der Autorin höchst eigenen Sprache verfasst, erfrischend anders und neu … ein absolutes Leseerlebnis, welches nur zu empfehlen ist!

Dieses Buch legst du, sobald mal angefangen, nicht mehr so schnell beseite! Es ist ein Coming-of-Age-, ein Historien- und Fantasieroman in einem, voller unerwarterter Wendungen und gipfelt in der Auflösung eines wahrlichen Krimis! Mich hat der wunderschöne Einband zum Kauf verleitet und die vielversprechnde Beschreibung des Klappentextes - und bereut habe ich den Kauf wahrlich nicht! Zudem interessiere ich mich sehr für die zeitgenössische amerikanische Literatur und Lauren Groff ist sicherlich eine der literarischen Stimmen aus den USA, welche ich aufmerksam verfolgen werde. Schade nur, dass auf Seite 499 die Geschichte zu Ende ist … aber sie hallt noch lange nach!

Eine Reise nach Indien in eine vergangene Zeit. Erzählt aus der Perspektive eines Kindes. Die Welt dicht von Geräuschen, Gerüchen und Farben, voller Poesie und Versprechen, welche dann nie eingelöst werden und in der Nüchternheit der Gegenwart und Realität endet. Eine Reise, an welche man sich ein Leben lang erinnert und immer wieder lesen kann.

Ein solche tiefgründige hoch komplexe Geschichte von einer solch jungen Autorin hätte ich nicht erwartet! Diese Geschichte hat mich schlicht umgehauen. Von der ersten Seite an war ich im Sog von flirrender Hitze, saugenden Mücken, Mangroven und Krokodilen mit weit aufgesperrten Mäulern gefangen. Die schwebende Gefahr blieb bis zur letzten Seite erhalten und die Auflösung der Geschichte höchst literarisch und wunderschön. Die Perspektive aus Kindersicht unglaublich feinfüllig und stimmig und trotz der höchst dramatischen Geschehnisse, nie moralisch oder anklagend, sondern mit einer grossen Liebe zu Allem, auch zum Schrecklichen.

Schon lange war ich auf der Suche nach einem neuen Vegi-Kochbuch, dass auch Inspiration für Festtagsessen bietet und habe darüber hinaus Gemüsezubereitungen gefunden, welche ich so noch nicht kannte! Einzig die Zutatenliste und Zubereitungsdauer haben mich etwas aus der Bahn geworfen … aber im etwas gewöhnungsbedürftigen Register gibt es die Rubrik von Rezepten, welche in 30 Minuten auf dem Tisch stehen sollten! Nachdem ich mich zuerst natürlich an die Festtagsmenus gewagt hatte, bin ich doch sehr glücklich, dass es auch etwas schneller geht, bis was auf den Tisch kommt. Ausprobieren! Es lohnt sich!