Arduwy

Schon das Cover des Buchs lässt Weihnachts- und Winterstimmung aufkommen und man muss sich anschnallen für dieses chaotisch lustigen Roadtrip der Protagonisten. Von der ersten Seite an nimmt die Geschichte fahrt auf. Unterwegs konnte ich richtige Vorfreude auf Weihnachten aufbauen und es werden wundervolle weihnachtliche Zwischenziele angesteuert, gespickt mit witzig-bissigen Dialogen zwischen den drei Passagieren und etwas Slapstick. Je näher sie ihrem Ziel kommen, desto mehr erfährt man auch zu ihren Charakteren und warum es auch Spannungen zwischen ihnen gibt. Die Story plätschert locker und leicht vor sich hin, bis mich dann im letzten Drittel des Buchs der unerwartet Tiefgang der Geschichte erwischt hat. Es entwickelt sich dann aus dem romantischen Weihnachts-Roadtrip auch noch eine Coming of Age Geschichte mit einer bittersüssen Note. Für mich war es das erste Weihnachtsbuch und es weckt definitiv Lust auf mehr!

Libby Andersch will eigentlich einfach einen Ausflug nach Zermatt unternehmen aber irgendwie kommt alles anders. Nicht nur, dass sie unverhofft den Nachbarsjungen aufs Auge gedrückt kriegt und ihn nun im Schlepptau hat. Auch ihr Reiseplan wird von verschiedenen Leuten durchkreuzt, bis sie sich in einem Hotel wiederfindet. Abgeschnitten von der Aussenwelt mit einer Gruppe von Charakterköpfen. Was da nicht noch alles passieren kann… Nach anfänglichen Einstiegsschwierigkeiten in die Story, nimmt die Geschichte wie der Zug an Fahrt auf und hält bis zum Ende nicht mehr an. Ein unterhaltsamer Krimi für die Winterzeit!

Die Geschichte um Martha Einkorn und Lai Zhen ist so vielschichtig und voller Weisheiten, dass man Notizen davon machen möchte. Die Autorin schafft es zwar viele Themen wie KI, Ökologie, Religion und menschliche Abgründe zu einem dichten Netz aus Handlungssträngen zu weben, verpasst dabei aber etwas in die Tiefe zu gehen. Darum war für mich der Einstieg etwas holprig und die Spannung knickte für gegen Ende etwas ab. Ich fand das Buch an sich sehr anregend um sich selber zur Zukunft der Menschheit Gedanken zu machen. Die Story selber scheint mir aber recht langatmig und zeitweise sehr technisch.