Auf dem ersten Blick hätte ich eher gedacht, dass es sich um eine Vampir- oder Werwolf-Geschichte geht. Immerhin sieht das Cover etwas düster aus. Dass aber eine Katze ein Dämon ist, das seine Seele verkaufen will, klang für mich zuerst etwas komisch. Doch der Klappentext hat mich dennoch neugierig gemacht und wollte mal Sixten’s Welt kennenlernen.
Sixten hat sein Leben nicht wirklich im Griff. Gerade noch so lebt er vor sich hin und dröhnt sich mit Drogen zu. Er glaubt an nichts und möchte einfach nur alleine sein, um seine Probleme zu vergessen. Eines Tages, als er die Kontrolle über seine Gedanken verlor, taucht eine Katze auf und teilt ihm mit, dass er ein Todsünder sei und seine Seele ihr gehören würde. Klar, dass Sixten zuerst denkt, er sei noch high. Wer trifft schon auf eine sprechende Katze, die noch dazu ein Dämon ist? Er versucht Antworten zu bekommen, dreht sich schlussendlich aber im Kreis. Bis er vor noch einem grösseren Problem steht und plötzlich einen Joker in der Hand hält.
Ich war mir zu Beginn nicht ganz sicher, was ich von dem Buch halten soll. Immerhin geht es um Drogen, Verlust, Depressionen… Nicht gerade positive Stimmung. Was er alles durchleiden musste, erfuhren wir ziemlich schnell zu Beginn. Was sein Verhalten erklärt. Ich verstand ihn, denn einfach ist sein Leben sicher nicht. Als die Katze plötzlich auftauchte wurde es dann interessanter. Denn die beiden duellieren sich mit Sprüchen und Beleihungen, was ich zum Teil wirklich komisch fand. Eine sehr temperamentvolle Katze, die ich schnell ins Herz geschlossen habe. Erst recht, sobald wir erfuhren, wer sie eigentlich ist. Dann sein “Joker”. Interessant, wie die Autorin ihn in die Geschichte eingeschleust hat. Einfach nur verrückt und komisch, erinnerte mich echt an den verrückten Hutmacher. Vom Setting an sich bekommen wir nicht viel mit, weil nicht gesagt wird, wo die Geschichte spielt. Hatte ich vorher noch nie, aber ok. Hauptsächlich drehte es sich um Sixten’s Probleme und wie er wieder da raus kommt. Eine sehr spezielle Mischung aus Melancholie und schwarzem Humor, verpackt in ein wenig Religion. Das Trio ist eigentlich der Grund, weswegen mich die Geschichte gut unterhalten hat. Ein Chaos folgt dem nächsten, aber dass Sixten ein gutes Herz hat, zeigte sich schon ganz früh. Wie er schlussendlich damit umging, war spannend zu lesen. Jedoch wusste ich nicht ganz, was ich mit dem Ende anfangen soll und einige Fragen bleiben offen.
Ein interessantes und etwas anderes Urban-Fantasy Buch mit sehr viel schwarzen Humor, aber auch mit negativen Gedanken. Wer nicht mit Sucht und depressivem Verhalten umgehen kann, sollte dieses Buch lieber nicht lesen. Ansonsten eine nette Geschichte für Zwischendurch, die uns aber auch wegen den wichtigen Themen nachdenklich zurücklässt.