Der Schweizer Schriftsteller Friedrich Glauser, 1886 in Wien geboren, ist hauptsächlich mit seinen Wachtmeister Studer-Krimis berühmt geworden, scheint jedoch heutzutage etwas in Vergessenheit geraten zu sein. Durch in grosser Anzahl bislang unveröffentlichte Briefe - von ihm selbst geschrieben und an ihn gerichtet - und weitere biografische Dokumente sowie Gesprächsprotokolle und Gutachten lernt man hier ein leidvolles, problembehaftetes Leben eines Menschen kennen, das von einer schwierigen Vater-Sohn-Beziehung, Drogensucht, Entmündigung und Internierungen in psychiatrischen Anstalten geprägt war. Glausers unersättlicher Schreibdrang diente ihm jedoch als Lebenskraft: Die Suche nach dem Paradiesischen gab er zeitlebens nie auf. Gerade dieser wunderbare Wesenszug fasziniert und lässt Glausers kämpferischen, starken Charakter erkennen. Und man staunt, wie ein solch reiches literarisches Schaffen unter diesen widrigen Lebensumständen überhaupt möglich war.
Diesen wunderschönen, hochwertigen Leinenband nimmt man sehr gern immer wieder zur Hand. Wer Briefe und Zeitdokumente mag und die vielfältigen Lebensstationen dieser schillernden Persönlichkeit vertieft kennenlernen möchte, sollte sich dieses hochinteressante Buch unbedingt anschaffen.