Regina Scheer erzählt in ihrem Roman von einem Haus im Stadtteil Wedding in Berlin . All die Geschichten, all die Schicksale und all die Leute, die sich über ein Jahrhundert mit diesem Haus kreuzen, verarbeitet die souveräne Autorin zu einem genialen Roman. Der alte jüdische Mann, der aus Israel zurück kehrt, auf die oberste Wohnung schaut, weil dort sein bester Freund gegen Ende des Kriegs von der Gestapob verhaftet wurde. Die alte Frau, die als junges Mädchen in diesen Freund verliebt war, und nie aus der Wohnung ausgezogen ist. Sehr zum Ärger der neuen Besitzer, die mit dubiosen Methoden versuchen, die Mieter zu vertreiben. Und die Zìgeunerfrau, die mal in diesem Haus gewohnt hat. Die illegalen Wanderarbeiter aus dem Osten, die das Haus als Unterkunft bezogen haben. All diesen Gestrandeten, Geflohenen und Zurückgekehrten gibt das Haus mit seinen Erinnerungen eine Stimme. Regina Scheer hat das Talent, die wechselvolle Geschichte Berlins mit den Leben der kleinen Leute am Rande der Gesellschaft lebendig werden zu lassen.