Dieses Buch besteht aus ganz vielen Kurzgeschichten. Aus Kurzgeschichten, die alle einen Zusammenhang mit der Angst haben. Es sind Geschichte, die sich um die Angst vor der Einsamkeit, der Stille und vieles Weiteres drehen.
Was dieses Buch vor allem ausmacht, ist der Schreibstil. Er ist prägnant und legt den Finger auf die Wunde. Annette Pehnt schafft es, eine Klarheit in ihre Texte zu bringen, dass mich während des Lesens nicht selten ein unangenehmes Gefühl beschlich.
Jedoch – und ich weiss, dass es dem Prinzip des Buches widerspricht – wurde es mir manchmal zu viel: Die Ängste sind mir zu detailliert beschrieben, zu genau geschildert, sodass dieser Effekt genau das Gegenteil bewirkte und mich die jeweiligen Kurzgeschichten gar nicht mehr emotional erreichten. Diese Kurzgeschichten sind meiner Meinung nach manchmal zu kurz und strikt, um diese Intensität zu vermitteln, die hier gesucht wird. Ich begann also eine Geschichte zu lesen … und dann war ich plötzlich fertig, ohne wirklich etwas mitzubekommen. Diese Erzählungen waren meistens auch die diejenigen, die auf mich zu gewollt und konstruiert wirkten.
Das trifft aber nicht auf jede Kurzgeschichte zu. Andere konnten mich wirklich fesseln und in den Bann ziehen: Mit Metaphern und kurzen Pausen zwischen den Geschehnissen, damit ich das Gelesene verarbeiten konnte.
Fazit
Ein interessantes Buch, das die vielen Gesichter der Angst zeigt, mich jedoch nicht ganz überzeugen konnte, da einige Kurgeschichten zu gewollt wirkten und so an Glaubhaftigkeit und Gefühlen verloren. Andere fand ich jedoch ansprechend, da sie in mir ein Unwohlsein hervorriefen, das durch den Schreibstil und die spannende Geschichte vermittelt werden konnte.