Ernst Mannsen langweilt sich. Es ist Advent und Sylt ist ohne Touristen leer – Ernst weiss nichts mit sich anzufangen ausser fernzusehen. Als er erfährt, dass der Filialleiter der Bank mitsamt den Spenden für bedürftige Kinder verschwunden ist, wird er aktiv: Er will das Geld zurückholen. Aber wie? Im Fernsehen kam doch erst ein Film über die Gentleman-Räuber, die eine Bank überfallen haben. Hm…
Erster Eindruck: Mir gefällt das Buch in dem kleinen Format sehr gut, insbesondere der witzige Buchtitel.
Langeweile kann überraschende Reaktionen auslösen: Einige Menschen suchen sich ein neues Hobby, andere beschliessen mal eben kurz, eine Bank auszurauben! Ich fand es witzig, als Ernst mit seiner „Komplizin“ Helga bespricht, wie sie am besten die örtliche Bank überfallen könnten. Schliesslich hat die Bank Schuld am verschwundenen Filialleiter und an den ebenfalls abgängigen Spendengelder. Scheint soweit schlüssig – zumindest aus Sicht des Bankräuber-Azubis. Ich musste wirklich lachen, als der grosse Tag des Bankraubs gekommen war und Ernst vor verschlossenen Türen stand, da die Filiale aufgrund einer technischen Systemumstellung geschlossen war! Also: aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Es läuft jedoch auch beim zweiten Anlauf nicht alles wie geplant…
Der Untertitel des Buches „Fast ein Krimi“ hat mich zu sehr in Richtung Krimi denken lassen. Interessante Figuren: ein Rentner, der sich langweilt; eine ehemalige Schauspielerin, die sich noch im Glanz ihrer frühen Rollen sonnt; eine Bankangestellte, die nur für die Zahlen lebt; der „Penner aus Berlin“, der gar keiner ist… Die Geschichte hat sich flüssig lesen lassen, war amüsant und der Ausgang hat mich das Buch mit einem Lächeln schliessen lassen. Von mir gibt es für das Weihnachtswunder 3 Sterne.