Agathe Viersen, Band 4: Kaum ist eine Baustelle zu Ende, wird die Strasse erneut aufgerissen – ein Rohrbruch wurde gemeldet. Es wird nicht nur das schadhafte Rohr gefunden, sondern auch ein Toter in einem furchterregenden Krampuskostüm mit Hörnermaske. Die Versicherungsdetektive Agathe Viersen und Gerhard Leitner beginnen mit ihren Ermittlungen…
Erster Eindruck: Ein durch das Sujet und Farbwahl auffälliges Cover. Der Buchtitel macht mich als Nicht-Pfälzerin neugierig.
Dies ist Band 4 der Reihe, kann aber ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden. Ich habe mich darauf gefreut, Agathe und Gerhard wiederzusehen und war gespannt, ob es zwischen den beiden wieder knistert…
Das Wiederaufreissen einer soeben fertiggestellten Strasse lockt sofort viele Schaulustige an. Niemand konnte wissen, was da ans Tageslicht kommen würde: ein toter Mann im Krampuskostüm! Wieso hat sich der Mörder die Mühe gemacht, den anderen Mann in ein Kostüm zu stecken und in einer Strassenbaustelle zu vergraben? Agathe und Gerhard müssen herausfinden, wer für das schadhafte Rohr zuständig ist, da die Baustelle bei der Jacortia versichert ist: Rohrhersteller? Baufirma? Oder hat das Vergraben des Toten eventuell das Rohr beschädigt? Der Tote war Harry Spiegler – ein sehr umstrittener Zeitgenosse, der sich nicht viele Freunde gemacht hat. Den Brauchtum des Krampus‘ lebte er förmlich, doch ging ihm das Ganze viel zu wenig weit. Er wollte alles viel blutiger, übertriebener, furchteinflössender. Ob ihn das das Leben gekostet hat?
Im Laufe der Lektüre habe ich erfahren, was „Groumdeifl“ bedeutet: Grubenteufel. Ja, das macht Sinn, aber auf den ersten Wortteil wäre ich wohl niemals gekommen. Des Weiteren habe ich viele interessante Einblicke in für mich fremde Welten der Krampusse und Perchten etc. erhalten. Und auch, dass es „die“ Schwarzachtal Pass heisst, und nicht etwa „der“ – es handelt sich ja nicht um einen Gebirgspass. Der im Buch erwähnte Timm Buckley, der Maskenschnitzer, gibt es in echt: seine Website zeigt ein paar seiner furchteinflössenden Larven. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen und der Ausgang der Geschichte war sehr spannend – Agathe hat einmal mehr aussergewöhnliche Schlussfolgerungen ziehen können (ich war bei den Ermittlungen erneut keine Hilfe). 4 Sterne und ich freue mich auf den nächsten Fall.