Alem ist das Kind von Smilja und Emir. Smilja ist aus den Bergen Bosniens nach Deutschland ausgewandert und hat dort Emir kennengelernt, und merkt erst zu spät, dass sie sich einen Angeber, Säufer und Dieb als Vater ihres Kindes ausgesucht hat. Glücklicherweise findet sie bei Marianne und Robert ein Pflegeelternpaar, bei dem sie den Jungen platzieren kann, denn der Vater, Emir, muss wegen Spielschulden Hals über Kopf aus Würzburg ins Ausland flüchten. Smilja muss sich eine neue Existenz aufbauen, in Frankfurt, und lernt dort mit Dusan einen neuen Mann kennen. Der allerdings in betrunkenem Zustand zu Gewaltexzessen gegenüber Alem neigt. Muss sich der Junge am Wochenende einfach klein vor Dusan machen und sonst keine Regeln beachten, genießt er bei Marianne und Robert eine großzügige und warmherzige Erziehung. Längst wird er als achtes Kind betrachtet. Doch Roberts deutschnationale Einstellung weckt zunehmend kritische Distanz bei Alem, dessen Grossvater als Partisan die Nazis bekämpft hat. All die Gegensätze, sein behütetes Aufwachsen in der sehr deutschen Pflegefamilie, die Erfolge im örtlichen Fussballteam, die Wochenenden in einer engen Grosstadtwohnung, wo seine richtige Mutter ihm alle Freiheiten lässt, soweit sie Dusan nicht stören, dieses Hineingeworfen werden in die grossväterliche, bäuerlich geprägte Landidylle in Bosnien im Sommer, das verarbeitet der Autor zu einem Beispielroman über Integration und den Balanceakt, der die betroffenen dazu vollbringen müssen, mit authentischen Protagonisten und grossem erzählerischen Flair.