Hannah reist zurück nach Quesnel in Kanada, um sich an der Stelle ihrer Grossmutter Dora, die einen Unfall hatte, um die Pension „Broken Hearts“ zu kümmern. Seit ein paar Jahren hatte Hannah keinen Kontakt mit Dora, da ihr Vater sie und ihre Mutter Miranda seinerzeit rausgeworfen hatte. Sie möchte endlich herausfinden, was seinerzeit passiert ist…
Erster Eindruck: Das Cover mit dem See und die Bäume in herbstlichen Farben gefällt mir sehr gut – ein Sehnsuchtscover.
Die Anreise nach Quesnel in British Columbia war aus meiner Sicht beschwerlich, sowohl körperlich als auch psychisch. Es ist lobenswert, dass Hannah ihre Grossmutter, mit der sie seit Jahren keinen Kontakt hatte, in ihrer Pension unterstützen will. Grandma Dora, die aber nicht Grandma genannt werden will, scheint stur zu sein, hat aber auch Kummer, den sie unter ihrer rauen Schale zu verstecken versucht. Wieso wurden Hannah und ihre Mutter Miranda vom Vater/Ehemann rausgeworfen? Wieso wird dies totgeschwiegen? Wieso hat Dora nicht interveniert? Gleich zu Beginn stellten sich mir etliche Fragen, zu denen im Laufe der Geschichte noch einige dazukamen.
Auf der Anreise begegnet Hannah Nick und seiner kleinen Tochter Maggie. Doch der Erstkontakt verläuft für die Erwachsenen „suboptimal“. Maggie hingegen meint, dass Hannah ein Engel sei. Ihr Vater erklärt ihr, wieso Hannah kein Engel sei: „Engel benutzen Flügel zum Fliegen, die da braucht einen Besen.“ Oha, nicht nett – aber für mich als Leserin sehr amüsant!
Das Wiedersehen mit Dora sowie Sally und Nathan Tallot, die Dora unterstützen, ist sehr emotional. Das Ehepaar antwortet jedoch nur ausweichend auf die Frage, wieso sie ausgerechnet jetzt Hannah angerufen haben. Was ist seinerzeit mit Mike, Hannahs Vater und Freund von Nathan, passiert?
Ich hatte eine Idee, was dahinter stecken könnte und war gespannt, ob da was Wahres dran ist. Bei Krimis sind meine lesetechnischen „Ermittlungen“ häufig nicht von Erfolg gekrönt, daher hätte es mich nicht überrascht, wenn es hier genauso gewesen wäre. Im Laufe der Geschichte habe ich noch eine zweite Theorie entwickelt. Ob eine davon stimmte? Das verrate ich nicht.
Es ist nicht einfach, etwas über das Buch zu schreiben, ohne dabei zu spoilern. Deshalb nur so viel: Es gibt viele kleinere und grössere berührende Momente. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen und hat mich sehr gut unterhalten. Von mir gibt es 4 Sterne.