Libby verbringt den Urlaub mit ihrem kleinen Sohn Ethan im Resort Casa Rosa an der Golfküste von Florida. Ein kurzer Augenblick genügt und der Dreijährige verschwindet im Lift des Hotels, während Libby sich mit einer Urlaubsbekanntschaft unterhält. Auch nachdem die Polizei eingeschaltet wird, bleibt der kleine Junge unauffindbar. Libby ist verzweifelt und sie ahnt, wer Ethan gestohlen hat. Gleichzeitig hindert ihre Vergangenheit sie daran, mit offenen Karten zu spielen.
Ein verwirrendes erstes Kapitel hat mir den Einstieg in die Geschichte nicht einfach gemacht. Es folgt die Idylle einer alleinerziehenden Mutter, die mit ihrem kleinen Sohn in den Urlaub fährt. Libby ist eine Helikoptermutter, die „alles richtig“ machen will. Erst im Verlauf der Story, begreift man als Leser, warum sie Ethan so überbehütet.
Nach rund hundert Seiten bringt eine mehr als überraschende Wendung Pep in die Handlung und die Geschichte wandelt sich. Die Vergangenheit, die vier Jahre zurückgeht, wird erzählt und man erfährt Stück für Stück, was Libby verbirgt. Mich hat die Richtungsänderung und, dass der Vermisstenfall in den Hintergrund tritt, völlig überrascht. Von da an, erfährt man die Perspektive von zwei Figuren, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die aber eine Menge verbindet. Das Thema, das im Mittelpunkt steht und ich leider nicht verraten kann, ist eines, das viele Menschen auf der ganzen Welt geteilter Meinung werden lässt. Denn es ist etwas, mit dem sich viel Menschen auseinandersetzen müssen oder wollen. Gezwungenermaßen, da ihnen die Natur den Takt vorgibt.
Die Geschichte um den verschwundenen Ethan und die Gründe, die zu seinem Verschwinden führen, liest sich sehr gut. Als Warnung für die, die mit Mutterthemen und Schwangerschaft nicht viel am Hut haben oder nicht darüber lesen möchten: es wird viele Seiten lang über Themen wie, Kinderwunsch, Schwangerschaft, Geburt oder Stillen erzählt.
Mit Psychothriller pur wartet die Autorin zum Schluss auf. Ein Plot Twist, den ich nicht habe kommen sehen, hat mich begeistert. Mich konnte „Lost you. Ich werde dich finden“ sehr fesseln!