Die Handlung spielt in der Sowjetunion im Jahre 1961. Der junge und ehrgeizige Atomphysiker Fjodor Petrow ist in der geheimen Stadt Arsamas durch eine Thallium Vergiftung ums Leben gekommen. Hier soll die ultimative Wasserstoffbombe gebaut werden. Der Test soll in wenigen Tagen stattfinden, als der von Moskau entsandte KGB-Agent Major Alexander Wassin eintrifft, um den Tod des jungen Forschers zu untersuchen. Die offizielle Untersuchung des Todes ist zum Schluss gekommen, dass sich Petrow selber das Leben genommen haben könnte. Diese Variante wird von den Funktionären in Moskau bezweifelt. Wassin muss zur Kenntnis nehmen, dass seine Fragen alles andere als erwünscht sind. Der Leiter des Projekts Professor Adamov und die lokalen Behörden bilden eine Mauer des Schweigens, doch es ist offensichtlich, dass die offizielle Version erklärungsbedürftig ist. Matthews gelingt es perfekt, die paranoide Überwachungsmentalität, die unkritische Technikgläubigkeit und die Klassenunterschiede des Arbeiter- und Bauernstaats als Hintergrund eines wendungsreichen Thrillers zu benutzen. Mit dem zackigen KGB-Major Wassin gelingt ihm eine beeindruckende und glaubwürdige Ermittlerfigur. In einem System, in dem Kritik unweigerlich zur Verbannung oder Internierung führt, und eine kadaverunterwürfige Haltung gegenüber den Vorgesetzten über Karriere entscheidet, bewegt auch er sich am Rande eines Absturzes, denn auch er hat komprimittierende Affären auf dem Kerbholz, die ihn seinen Kopf kosten könnten. Ein “Pageturner” und Thriller der Sonderklasse, den ich wärmstens empfehlen kann.