Leyla kehrt alle Sommer in die kurdische Heimat ihres Vaters im syrischen Grenzland zurück. Dort gehört sie zwar nicht so ganz dazu, ist doch ihr kurdisch bruchstückhaft und ihre Mutter Ist Deutsche. Doch immer mehr wird sie in diesen sommerlichen Ferienwochen von der Grossmutter, die so etwas wie das stolze unbeugsam Rückgrat des väterlichen Clans ist, in die überlieferten Traditionen und Mythen der kleinen ethnischen Minderheit der Jesiden eingeführt. Diese sind geduldete und wenig geliebte Ausländer innerhalb der Kurden und Syrer, die systematisch ausgegrenzt werden, und zum Beispiel keinen syrischen Pass erhalten. Leyla spürt natürlich eine innere Zerrissenheit, denn es ist anstrengend deutsches Mädchen und jesidische Tochter zu sein. Auch in Deutschland leidet sie….aus dem arabischen Frühling ist ein syrischer Bürgerkrieg geworden, der IS übernimmt die Macht im angestammten Gebiet der Jesìden, und wer nicht vom angestammten Glauben zum Islam konvertiert, wird exekutiert oder als Sklavin verkauft und missbraucht. Die Familie flüchtet nach Deutschland , Leyla, die inzwischen ihre eigene Identidät zu entwickeln versucht, muss sich wieder zwischen westlicher und kurdischer Identidät bewegen. Die einst so stolze Grossmutter ist eine gebrochene Heimatlose, und zerbricht an der Entwurzelung. Das Buch thematisiert die Zerrissenhrit einer jungen Frau, die sich in zwei Kulturen bewegen muss. Und sie erinnert an das Genoziid an den Jesiden, den wir doch längst verdrängt haben. Das Buch beeindruckt durch authentische und der jungen Frau angepasste Sprache, subtil vermittelte stimmungsvolle Momentaufnahmen der kurdischen Realität und versteht es, den Leser zu fesseln.