Charles Lewinsky ist ein Meister seines Fachs, und überzeugt über alle Genres hinweg. In diesem Roman entführt er uns in die Zeit vor der Schlacht am Morgarten. Da gibt es die Erzählerstimme, den heranwachsenden Burschen Sebi, der uns das umfangreiche Kabinett aus seinem Dorf beschreibt: Der mysteriöse Fremde, der so gut heilen kann, der Halbbart. Der verunfallte Bruder, der dem legendären Stauffacher in Schwyz zur Hand geht. Der Söldner-Onkel Aloisi , der trinkfreudige despotische Hetzer und Tyrann , der eine Art Guerilla-Truppe aufstellt. Und, und, das Buch platzt vor exzellent platzierten Nebenstories und Dramen, so richtig lebendig erzählte Geschichte also, das Buch wimmelt von üppig beschriebenen Handelnden, und endet mit einem furiosen Finale am Morgarten. Und anders als seinerzeit im Geschichtsunterricht: Das heroische Mythos der unschuldigen und rechtschaffenen Unterdrückten, die Kraft ihrer Einigkeit zu wehrhaften Eidgenossen mutieren, und sich vom Joch der Habsburger freimachen wollen, wird genüsslich demontiert. Grandios gemacht, Herr Lewinsky