Das Buch hat mich vor allem wegen dem Cover neugierig gemacht. Dann der Titel, der zwar ein wenig von der Geschichte preis gibt, aber dennoch nicht ganz weiss, um was es geht. Spätestens als ich den Klappentext gelesen habe, wollte ich unbedingt das Buch lesen.
Ana zieht mit ihrer Familie von Argentinien nach Amerika. Sie muss sich nicht nur an das neue Land gewöhnen, sondern auch die Sprache erlernen. Gar nicht so einfach. Sie gibt sich Mühe, um mitzuhalten und schreibt sich jedes Wort, was sie aufschnappen kann. Auch wenn sie zu Beginn nicht alles versteht, gibt es dennoch einen Jungen, der sie ohne viel Worte zu verstehen scheint. Werden die beiden sich durchsetzen können?
Ana mochte ich von Anfang an. Nicht nur weil, sie so sympathisch rüber kommt, sondern vor allem auch, weil sie eine poetische Ader hat. Ich kann mir durchaus vorstellen, wie es nichts, nichts zu verstehen, oder es falsch zu verstehen. Auch ich hatte mit Deutsch zu kämpfen, da meine Eltern von Serbien in die Schweiz kamen. Daher konnte ich sie voll und ganz verstehen, wie sie sich gefühlt hat. Um so schöner, als sie auf Altagracia gestossen ist. Sie ist ein ganz spezieller Charakter und ich mochte sie ebenfalls auf Anhieb. Noch mehr, als wir ihren Hintergrund noch näher kennenlernten. Ana’s Eltern wusste ich auch nicht einzuschätzen. Ihr Vater kam mir sehr distanziert vor und um ihre Mutter habe ich mir sorgen gemacht, weil sie anscheinend genauso heimlich wie Ana litt. Neo hat mich auch sehr fasziniert. Dass er gerne zeichnet gefiel mir wirklich sehr. Süss fand ich, dass er eine Tradition mit Ana angefangen hat. Da spürte man schon, dass die beiden etwas verbindet. Auch wenn sie sich nicht immer mit Worten austauschen konnten, gelang es ihnen durchaus auf emotionaler Ebene. Oder seine Idee mit NY. Ich hätte mir dennoch gewünscht, dass er viel mehr in der Geschichte auftauchte. Ich hatte eher den Eindruck, dass er grösstenteils im Hintergrund blieb. Dann Harrison. Lange wusste ich nicht, was ich von ihm halten soll. Auch er war mir zwar sympathisch, aber definitiv nichts für Ana. Ein netter Junge eben, der sich in sie verguckt hat. Ich habe keiner Funken zwischen ihnen gespürt. Um so interessanter kam dann die Wendung. Und erst Recht die Wendung am Ende. Diese Szene hat mich am meisten berührt. Auch wenn ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte, mehr detaillierter, mehr Informationen… Ich kann damit Leben.
Alles in allem, ein wirklich zuckersüsses Buch, mit einer tiefgründigen Message und berührende Momente. Wahrscheinlich ist das typisch Amerika. Apropos, spannend fand ich auch das Nachwort von der Autorin. Im Grunde ist diese Geschichte auch ihre Geschichte. Wirklich gut herausgearbeitet.
Und bevor ich es vergesse: dass die Autorin die unverständlichen Wörter, bzw Sätze mit ## abgedeckt hat, fand ich sehr clever und es machte es noch interessanter. Quasi ein kleiner Einblick, wie sich dabei gefühlt hat, wenn sie nicht alles verstand.